Mit Lang-Lkw durch mehr Volumen effizienter unterwegs



Das Thema emissionsfreie Mobilität ist zurzeit allgegenwärtig. Vertreter der EU-Kommission, des EU-Parlaments und des Europäischen Rates haben sich inzwischen auch im Bereich schwere Nutzfahrzeuge auf eine CO2-Regulierung verständigt. Das ambitionierte Ziel: eine Reduktion des CO2-Ausstoßes um 30% bis 2030. Bei Schütz steht die Minimierung von Kohlendioxid in der Logistik ebenfalls auf der Agenda, wie das aktuelle Pilotprojekt zeigt, der Einsatz eines Lang-Lkws der Spedition Haaf für die Kundenbelieferung mit IBCs.
Der Lang-Lkw des Logistikpartners Haaf übernimmt Transporte zwischen dem Schütz Stammsitz in Selters und dem langjährigen Kunden BASF in Ludwigshafen. Der Ecoliner des Fuhrunternehmens fasst 112 IBC-Leergebinde und sorgt somit für eine optimale Auslastung des Laderaums.
„IBCs sind ein häufig genutztes Packmittel. Auch aufgrund ihrer quadratischen Form lassen sie sich besonders platzsparend stapeln und transportieren. Dennoch spielen Logistikkosten eine wesentliche Rolle, weswegen wir seit 2017 mit Lieferanten und Spediteuren gemeinsam am Projekt Lang-Lkw gearbeitet haben“, so Angela Giubilaro, Global Category Manager IBCs & HDPE Drums bei BASF.
Nach umfangreicher Prüfung erfolgte Ende 2019 schließlich grünes Licht für die IBC-Belieferung des Werks in Ludwigshafen durch einen Lang-Lkw. „Bei voller Beladung sind aufgrund des größeren Volumens nur noch halb so viele Fahrten nötig wie zuvor mit herkömmlichen Lastkraftwagen – das ist äußerst ressourcenschonend. Dieses reduzierte Transportaufkommen spart nicht nur Kraftstoff, sondern senkt gleichzeitig die Kosten und die CO2-Emissionen innerhalb unserer Supply Chain“, ergänzt Silvia Gröber, bei BASF für den Einkauf von IBCs in Europa zuständig.
Administrativer Aufwand ist geringer
Weniger Fahrten entlasten zusätzlich den Verkehr und mindern das Stau-Risiko auf den Straßen. Des Weiteren ist der administrative Aufwand geringer, da der Lang-Lkw die gleiche Menge IBCs transportiert wie zwei Standard-Lkws und somit eine Abfertigung komplett entfällt.
Durch das geringe Gewicht der leeren Container schont das von Schütz eingesetzte Fahrzeug selbst bei voller Beladung die Straßenstruktur. Schließlich liegt das durchschnittliche Leergewicht – je nach IBC-Typ – unter zehn Tonnen, sodass das zulässige Transportgewicht von 40 t nicht annähernd erreicht wird. Daher benötigt die Zugmaschine des Ecoliners beim Transport der IBCs auf der Strecke von Schütz zu BASF auch vergleichsweise weniger Treibstoff – ein weiterer Faktor, der sich positiv auf die Umwelt auswirkt. Generell lohnt sich die Anlieferung per Lang-Lkw für Kunden, deren Standorte einen großen Bedarf an IBCs haben. Daher ist der Verpackungsspezialist gerne bereit, dieses nachhaltige Logistikkonzept auch gemeinsam mit weiteren Kunden zu realisieren.
Sicherheit ist ebenfalls ein Thema
Neben der Nachhaltigkeit kommt beim Einsatz des Lang-Lkws auch die Sicherheit nicht zu kurz. Entsprechend gesetzlicher Vorgaben ist er mit zusätzlichen Sicherheitseinrichtungen ausgestattet. Dazu zählen eine Rückfahrkamera, ein Abbiege-Assistent, mitblinkende Seitenmarkierungsleuchten, ein Spurhaltewarnsystem sowie ein automatisches Abstandsregelsystem. Außerdem muss der Fahrer über eine vorgeschriebene Praxiserfahrung verfügen und eine Einweisung des Herstellers für diesen speziellen Lkw-Typ vorweisen, bevor er sich ans Steuer setzt.
Meist gelesen

Erneuerbarer Kohlenstoff
Wenn die Chemie auf alternative Rohstoffe umsteigt, wirkt das dem Klimawandel effektiv entgegen.

Best Practices für mehr Rezyklat im Auto
Die End-of-Life Vehicle Regulation (ELV) soll Automobilhersteller in der EU ab 2030 dazu verpflichten, 25 % der Kunststoffe in neuen Fahrzeugen aus Post-Consumer-Rezyklat (PCR) zu beziehen.

Innovationen in Gefahr
Wie Kooperationen mit Industriepartnern zum Risiko für Start-ups werden können.

Engagagement für eine bessere Chemie
Interview mit Stefan Brejc, Global Vice President im Segment Coatings & Adhesives bei Clariant

Antimikrobielle Technologien
Regulatorischen Rahmenbedingungen sind eine zentrale Herausforderung für Anwender und Hersteller antimikrobieller Technologien.