VCI: Chemische Industrie schaltet einen Gang zurück

In der chemischen Industrie sind Produktion und Umsatz im 3. Qu. 2011 gegenüber den vorangegangenen drei Monaten erwartungsgemäß gesunken. Durch die Turbulenzen an den Finanzmärkten und die Schuldenkrise in den USA und Europa trübte sich die Stimmung in der deutschen Wirtschaft ein. Als Folge bestellten die Kunden der Chemieunternehmen trotz voller Auftragsbücher weniger Chemikalien und bauten stattdessen ihre Lagerbestände ab. Ein Teil der Kunden hoffte wegen leicht rückläufiger Rohstoffpreise auf Preissenkungen und hielt Bestellungen deswegen zurück. Die Chemieunternehmen reagierten auf den Nachfragerückgang im In- und Ausland, indem sie ihre Produktion anpassten. VCI-Präsident Dr. Klaus Engel zur konjunkturellen Entwicklung: „Trotz der jüngsten Abschwächung im  Chemiegeschäft bleiben wir optimistisch. Der Aufwärtstrend der deutschen Wirtschaft ist weiter intakt. Aufgrund der guten Auftragslage haben unsere industriellen Kunden ihre Produktion erneut ausgedehnt. Wenn die Lagerbestände aufgebraucht sind, werden sie wieder mehr Chemikalien bestellen. Daher sind wir nach wie vor zuversichtlich, dass 2011 ein gutes Jahr für unsere Branche wird."

PROGNOSE
Für das Gesamtjahr 2011 rechnet der VCI weiterhin mit einem Anstieg der Chemieproduktion von 5 % . Die Chemikalienpreise legen ebenfalls um rund 5 % zu. Der Branchenumsatz steigt um 10 % und wird in diesem Jahr erstmals die 180 Mrd. € - Marke übertreffen. Die deutsche Chemiebranche bleibt somit weiter auf Rekordkurs.

PRODUKTION
Im 3. Qu. 2011 ist die Chemieproduktion gegenüber dem 2. Qu. um 2 % gesunken. Die Kapazitätsauslastung ging leicht zurück. Sie lag mit 84 % aber immer noch im Normalbereich. Im Vergleich zum Vorjahr stieg die Produktion im 3. Qu. 2011 um 2,5 %.

ERZEUGERPREISE
Die Preise für chemische Produkte blieben im 3. Qu. auf hohem Niveau. Allerdings setzte sich der starke Aufwärtstrend der Vormonate nicht fort. Im Vergleich zum Vorquartal verteuerten sich Chemikalien mit 0,4 % nur noch geringfügig. Angesichts leicht rückläufiger Rohstoffkosten und der geringeren Nachfrage konnte der Großteil der Chemieunternehmen keine höheren Preise mehr durchsetzen.

UMSATZ
Von Juli bis September ist der Umsatz der deutschen Chemieindustrie gegenüber dem 2. Qu. um 1 % auf 44,5 Mrd. € gesunken. Insgesamt sind die Umsätze aber weiterhin auf hohem Niveau. Im Vergleich zum entsprechenden Vorjahresquartal betrug das Umsatzplus 6,5 %. Der Inlandsumsatz ging gegenüber dem Vorquartal um 1,5 % auf insgesamt 17,6 Mrd. € zurück. Der Auslandsumsatz verzeichnete im gleichen Zeitraum mit 0,5 % nur ein leichtes Minus. An ausländische Kunden verkaufte die Branche Chemikalien im Wert von 26,9 Mrd. €.

Beschäftigung
Im 3. Qu. 2011 beschäftigten die deutschen Chemieunternehmen 423.000 Mitarbeiter. Die Belegschaft blieb damit trotz rückläufiger Produktion und zunehmender konjunktureller Risiken stabil. Gegenüber dem Vorjahresquartal stieg die Mitarbeiterzahl um 2,0 % oder 6.200 Arbeitsplätze.

Sehen Sie hier den Webcast zum Quartalsbericht des VCI mit Statements und Hintergründen von VCI-Chefvolkswirt Dr. Henrik Meincke und VCI-Hauptgeschäftsführer Dr. Utz Tillmann. 

 

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