SABIC produziert erstmals zertifizierte Kreislaufpolymere

SABIC hat in seinem richtungsweisenden Projekt zur Produktion zertifizierter Kreislaufpolymere auf der Basis gemischter Kunststoffabfälle einen weiteren größeren Meilenstein erreicht.

Der jüngste Erfolg – die tatsächliche Produktion erster zertifizierter Kreislaufpolymere – ist Teil einer sogenannten ‚Marktgründungsphase‘. Der Start dieser Phase im Januar gilt als ein wesentlicher Schritt hin zu einem wertschöpfenden neuen Materialkreislauf, bei dem aus Kunststoffabfällen Pyrolyseöl gewonnen und als Rohmaterial zur Polymerproduktion von SABIC im niederländischen Werk Geleen genutzt wird. Das patentierte Pyrolyseöl wird von Plastic Energy in einem Recyclingprozess aus minderwertigen Mischkunststoffabfällen hergestellt, die sonst in Verbrennungsanlagen oder auf Deponien entsorgt werden müssten.

Im Rahmen der Marktgründungsphase hat SABIC mit der Fertigung und Vermarktung erster monatliche Mengen zertifizierter Kreislaufpolymere – Polyethylene (PE) und Polypropylene (PP) – begonnen. Die Inbetriebnahme der geplanten Anlagen zur kommerziellen Produktion und Verarbeitung des Rohmaterials in den Niederlanden ist für 2021 vorgesehen.

„Zertifizierte Kreislaufpolymere sind eine disruptive Innovation, und die Marktgründungsphase ist ein entscheidender Abschnitt in deren Umsetzung“, betont Frank Kuijpers, General Manager Corporate Sustainability bei SABIC. „Sie schlägt eine Brücke im Wandel von einer linearen zu einer Kreislaufwirtschaft mit Kunststoffen und dient dazu, die Akteure entlang der Wertschöpfungskette mit den Produkten vertraut zu machen und optimale Einsatzmöglichkeiten dafür in den jeweiligen Märkten zu validieren. Auf diese Weise wird das Vertrauen in diese richtungsweisenden Polymere gefördert, noch bevor SABIC die Großserienfertigung aufnimmt.“

Die Polymere werden nach den Vorgaben der ‚International Sustainability and Carbon Certification plus‘ (ISCC+) zertifiziert, die den Anteil des Kreislaufmaterials und die Einhaltung der Kreislaufstandards entlang der gesamten Wertschöpfungskette von der Quelle bis zum Endprodukt prüft. Das ISCC+ System arbeitet mit einer Massenbilanzierung, bei der für jede Tonne Kunststoffabfall, die dem Cracker anstelle von fossilen Rohstoffen zugeführt wird, eine Tonne des ausgebrachten Volumens als Kreislaufmaterial klassifiziert werden kann.

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