Klimaanpassung wird zum Pflichtprogramm
Eine klare Klimastrategie steigert die Resilienz und Wettbewerbskraft von Unternehmen.

Deutschland steht beim Klimaschutz und der Klimaanpassung vor großen Weichenstellungen – und Unternehmen spielen dabei eine Schlüsselrolle. Warum die 1,3-%-Debatte in die Irre führt, wieso Klimaschutz wirtschaftlich unverzichtbar ist und welche Klimafolge zum größten Produktivitätsrisiko wird, erklärt Christian Serrer, zweifacher Spiegel-Bestsellerautor und Geschäftsführer von CS Science Communication. Andrea Gruß sprach mit ihm darüber, wie Wirtschaft und Gesellschaft dem Klimawandel begegnen können.
CHEManager: Warum sollte Deutschland beim Klimaschutz vorangehen, obwohl unser Anteil an den globalen Emissionen nur 1,3 % beträgt?
Christian Serrer: Bezogen auf die Gesamtemissionen wirkt der Anteil von 1,3 % erstmal wirklich klein. Genau darauf stützt sich oft das Argument: ‚Wenn wir etwas verändern, dann bringt das doch gar nichts‘. Auch der Bundeskanzler hat dieses Argument in den letzten Monaten mehrfach verwendet. Aber das Bild ändert sich, sobald man den Beitrag international einordnet: Es gibt rund 200 Länder weltweit. Deutschland ist der siebtgrößte Verursacher der gesamten Treibhausgasemissionen seit der Industrialisierung. Aktuell stoßen über 180 Länder noch weniger aus als wir. Wenn wir sagen: ‚Wir tragen so wenig zum Klimawandel bei, wir müssen uns nicht bewegen‘, dann könnten diese Länder das Gleiche tun. Und die Summe der Emissionen aller Länder, die weniger ausstoßen als wir, entspricht rund 32 %. Wenn wir dieses Drittel aller weltweiten Emissionen nicht anfassen, dann verlieren wir die Kontrolle über das Weltklima komplett. Deshalb ist die 1,3%-Argumentation ein Scheinargument. Sie klingt logisch – ist aber in der weltweiten Aufteilung schlicht falsch gedacht. Aber nicht nur aus ökologischer Perspektive ist es unverzichtbar, dass wir Klimaschutz vorantreiben. Hinzu kommt der wirtschaftliche Aspekt.
Welchen wirtschaftlichen Impact hat Klimaschutz?

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