Anlagenbau & Prozesstechnik

Batch-Destillationen optimal fahren

Wie können theoretische Optimierungsergebnisse in den realen Betrieb überführt werden?

28.06.2012 - Wie sich eine Batch-Destillation optimal fahren lässt, erläutert Dr. Moritz Wendt vom industriellen Dienstleister InfraServ Knapsack in einem Vortrag im Rahmen der Achema in Frankfurt.

Während einer Charge ändern sich die Zustände in der Kolonne ständig und zum Teil drastisch, weshalb die Prozessführung deutlich häufiger und stärker angepasst werden muss als bei kontinuierlichen Prozessen. Obwohl im akademischen Bereich viele komplexe Methoden entwickelt wurden, mit denen sich Optimierungsziele berechnen lassen, finden sie in der industriellen Praxis in der Regel kaum Anwendung.
Die Gründe hierfür sind unterschiedlich. So ist unter anderem oft nicht klar, mit von welchem tatsächlichen Optimierungspotenzial Anlagenbetreiber rechnen ausgehen können. Darüber hinaus würde sich der Aufwand beim Betriebspersonal zur Umsetzung der Optimierungsergebnisse Optimierungsstrategien derart erhöhen, dass es sie praktisch nicht oder nur schwer durchführbar wären. In der Spezialchemie kommen zudem große Unterschiede zwischen dem theoretischen Modell und dem realen Prozess hinzu, denn hier fehlen häufig detaillierte Stoffdaten. Dies verstärkt bei Betreibern und Betriebspersonal die Unsicherheit für einen erfolgreichen Transfer der ­Theorie in die Praxis.

Akademisch oder indiviuell
Dass es neben diesem akademisch geprägten Ansatz auch individuelle, auf den jeweiligen Betrieb zugeschnittene Lösungen gibt, zeigt Dr. Moritz Wendt vom industriellen Dienstleister InfraServ Knapsack in seinem Vortrag bei der Achema. Der Experte erläutert anhand von praktischen Beispielen, wie theoretische Optimierungsergebnisse in den realen Betrieb überführt werden können, damit sie den Anforderungen des Alltags gerecht werden und gleichzeitig die gesetzten Ziele erreichen. Dazu erläutert Wendt das Vorgehen im Engineering und zeigt, wie sich daraus umsetzbare Fahrschemata und Schaltkriterien für das Betriebspersonal und die Prozessleittechnik entwickeln lassen, die damit eine robuste Prozessführung gewährleistetn und gleichzeitig die Produktreinheiten am Ende der Charge sicher gestellt werden kannstellen. Dabei orientiert sich der Ansatz an Umschaltkriterien, die leicht messbar und nur wenig von Modellunsicherheiten beeinflusst sind, wie beispielsweise gemessene Temperaturprofile oder Drücke.

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Achema-Vortrag

Approaches to optimal operation
schemes of batch distillation processes
in chemical industry

Dr. Moritz Wendt, InfraServ Knapsack
Dienstag, 19. Juni, 11 Uhr
Achema -Saal „Harmonie 4", ­Congress ­Center Messe Frankfurt (CMF)
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