




Die Edelmetall-Festbettkatalysatoren der Marke Noblyst wurden von Evonik in den letzten drei Jahrzehnten als Katalysatoren für spezielle Anwendungen wie die Herstellung von Propylen oder Phenol entwickelt. In Anbetracht dieser langen Geschichte spricht es für die Qualität und Leistungsfähigkeit dieser Katalysatoren, dass sie immer noch weltweit als Stand der Technik gelten bzw. dem Stand der Technik entsprechen.
C3/C4-Chemie
Für die Verarbeitung von C3- und C4-Kohlenwasserstoffströmen in Flüssigphase-Prozessen sind hochaktive Katalysatoren wie Noblyst H14171 und Noblyst H14271 (Palladium auf Aluminiumoxid) ideal. Diese Katalysatoren können entweder für die vollständige Hydrierung von Doppel- oder Dreifachbindungen oder für selektive Hydrierungen, bei denen eine ungesättigte Bindung intakt bleibt, verwendet werden. Die großindustriellen Prozesse sind als CSP (Complete Saturation Process) und SHP (Selective Hydrogenation Process) bekannt. Aufgrund ihrer hohen Aktivität und Selektivität erlauben die Noblyst-Katalysatoren einen Anlagenbetrieb bei tiefen Temperaturen und hohen Raumgeschwindigkeiten.
1-Buten-Produktionsprozess
Der 1-Buten-Produktionsprozess wird angewendet, um 1-Buten aus dem C4-Schnitt eines Steamcrackers herzustellen (s. Grafik 1). Teil dieses Verfahrens ist eine SHP-Anlage, in der Diolefine in einem Raffinat-2-Feed (MTBE-Feed) durch selektive Hydrierung entfernt werden. Der Hauptvorteil der SHP-Technologie ist die Fähigkeit, selektiv Butadien in 1-Buten umzuwandeln, während die Isomerisierung zu 2-Buten minimiert wird.
Dehydrierungsverfahren
Dieser katalytische Prozess erzeugt Propylen aus Propan. Nach der Dehydrierungseinheit enthält der abgetrennte Propylenstrom Methylacetylen und Propadien, die in einer SHP-Einheit zum gewünschten Hauptprodukt Propylen hydriert werden (s. Grafik 2).
Prozess für MTBE-Produktion
Isobutylen wird zur Herstellung von Methyl-tert-butylether (MTBE) verwendet. Nach der Abtrennung von MTBE verbleibende n-Olefine und Diolefine werden schließlich in einer CSP-Einheit zu Butanen gesättigt, die dann in den Isomerisierungsvorgang zurückgeführt werden können (s. Grafik 3).
Alpha-Methylstyrol (AMS)
Die Herstellung von Phenol und Aceton erfolgt nach dem Hock-Verfahren ausgehend von Cumol. Eines der Nebenprodukte dieses Verfahrens ist alpha-Methylstyrol (AMS), das abgetrennt und als Co-Polymer, z.B. für Acrylonitril-Butadien-Styrol (ABS)-Kunststoffe, verwendet werden kann. Effizienter ist jedoch die selektive Hydrierung zurück zum Cumol und die Rückführung in den Oxidationsprozess, die mit Noblyst H 14108 gelingt.
Vinylchloridmonomer (VCM)
Vinylchloridmonomer (VCM) ist der Grundstoff zur Herstellung von Polyvinylchlorid (PVC), das eines der am breitesten eingesetzten Polymere ist und in der Bauindustrie u.a. für Fußböden, Kabelisolierungen und Fensterprofile verwendet wird. 40 Jahre Katalysator-Erfahrung in dieser Anwendung haben Evonik zum Vorreiter für die katalytische Hydrierungsstufe bei der Herstellung von VCM gemacht. Hier kommt die Katalysatorserie Noblyst E39 von Evonik zum Einsatz. Für hohe Raumgeschwindigkeiten über 4.000 1/h wird Noblyst E39K empfohlen.
Meist gelesen

Optimismus nicht nur als moralische Pflicht
Roman Gaida, CSO von Bürkert, erläutert, wie mittelständische Unternehmen wachsende Herausforderungen durch disruptive Veränderungen und Wirtschafts-Protektionismus meistern können

Cyberresilienz – vom Faktor Mensch bis zu Audits
Die europäische Richtlinie zur Sicherheit von Netz- und Informationssystemen (NIS 2) dient der Angleichung des IT-Sicherheitsniveaus in allen EU-Staaten

Wissenschaftliche Fakten kreativ verpackt und emotional präsentiert
Interview mit der Chemikerin, Wissenschaftsjournalistin, Fernsehmoderatorin, YouTuberin und Autorin Mai Thi Nguyen-Kim zur Rolle von Wissenschaft in unserer Gesellschaft.

„Wir stellen uns für die Zukunft auf“
Zurück im Familienbesitz rüstet sich Oqema, um die sich bietenden Chancen in der Chemiedistribution zu ergreifen.

CHEMonitor 01-2025 – Künstliche Intelligenz und Demografie
Das aktuelle Trendbarometer CHEMonitor beleuchtet das Zusammenwirken des demografischen Wandels und den Einfluss der künstlichen Intelligenz (KI) auf die Chemie- und Pharmaindustrie.