Kardex Mlog: Energieeffizient und umweltschonend



Energieeffizienz ist vom Schlagwort zum Wettbewerbsvorteil geworden. Unter energetischen Gesichtspunkten optimierte Anlagen bringen höhere Leistung bei geringeren Betriebskosten als konventionelle Lager. Bei der Modernisierung des Essener Werks der Evonik Goldschmidt setzte Kardex Mlog daher bei der Anlagensteuerung und deren Kommunikationssystemen an. Das Ergebnis überzeugt mit hoher Leistung bei deutlich reduzierten Betriebskosten.
Harald Bauer leitet den Geschäftsbereich Modernisierung bei Kardex Mlog und ist Spezialist für die Anlagensteuerung, die er als ganzheitliches System versteht: „Steuerung, Positionierung, Antriebe und die Anlagenvisualisierung bilden zusammen das Herz jeder Anlage", so der Experte, der auf eine Vielzahl erfolgreich realisierter Modernisierungsprojekte zurückblicken kann. „Wenn dieses nicht mehr Schritt hält, ist ein Lager schlicht nicht mehr wettbewerbsfähig."
Aber nicht nur die Leistung leidet unter veralteten Komponenten, sondern auch Umwelt und Rendite. Immer mehr rückt deshalb das Thema Energieeffizienz in das (Kosten-)Bewusstsein: Schließlich gehören die Aufwendungen für Energie zu den größten Positionen in den Betriebskosten einer Anlage. Durch moderne Komponenten lassen sich Energieverbrauch und CO2-Ausstoß erheblich reduzieren - und mit ihnen die laufenden Ausgaben.
Nachhaltige Modernisierung
Der Evonik-Konzern ist aus der RAG entstanden, der früheren Konzernmutter des deutschen Steinkohlebergbaus. Evonik Goldschmidt ist ein internationales Chemie-Unternehmen und produziert am Standort Essen mit über 1.400 Mitarbeitern Spezialchemikalien wie Additive, Stabilisatoren und Emulgatoren. Diese finden sich später unter anderem in Pflegeprodukten, Waschmitteln oder Farben und Lacken wieder. Für einen Konzern, dessen Wurzeln zudem in der Energiebranche liegen, haben Nachhaltigkeit und ein verantwortungsvoller Umgang mit den natürlichen Ressourcen einen besonders hohen Stellenwert. Entsprechend legte Kardex Mlog bei der Modernisierung das Augenmerk auf die Verbesserung der Energieeffizienz.
In vielen Anlagen lässt sich allein durch die Umrüstung der Regalbediengeräte auf moderne, frequenzgeregelte Motoren mit hohem Wirkungsgrad der Stromverbrauch erheblich reduzieren, so auch bei Evonik Goldschmidt. In einer ersten Projektphase brachte Kardex Mlog deshalb fünf der insgesamt acht Regalbediengeräte auf den Stand der Technik. Die Modernisierung der übrigen drei Geräte erfolgt in einer zweiten Phase - aufgrund der positiven Erfahrung ebenfalls durch das Neuenstädter Unternehmen.
Steuerungstechnik und Anlagenkommunikation
Im Bereich der Antriebstechnik wurden die RBG komplett neu ausgerüstet: Die Motoren von Fahr- und Hubwerk sowie der Teleskopgabeln wurden ersetzt. Einzig die vorhandenen Teleskopgabeln und die dazugehörige Sensorik konnten erhalten bleiben. Die neuen Antriebe sind mit Energierückspeisetechnik ausgestattet. Dadurch ist es möglich, beim Bremsen und Absenken freiwerdende Energie in das System zurück zu speisen, anstatt sie in - nutzlose - Wärme umzuwandeln. „Durch die Frequenzregelung haben die Antriebe einen deutlich höheren Wirkungsgrad und müssen nicht unnötig unter Volllast laufen", erklärt Bauer, „in Kombination mit der Rückgewinnung bedeutet das eine spürbare Entlastung von Budget und Umwelt."
Im Zuge der Arbeiten installierten die Neuenstädter darüber hinaus modernste Automatisierungstechnik zur Vereinfachung der Steuerungsstruktur. Die vorhandenen S5-Steuerungen tauschte man gegen mitfahrende, speicherprogrammierbare S7-Steuerungen (SPS) aus, in welche die Steuerfunktionen der Altgeräte implementiert wurden. Die Kommunikation mit der übergeordneten SPS erfolgt nunmehr über eine profibustaugliche ET200 Baugruppe, die Datenübertragung zur Förderanlagensteuerung über TCP/IP-Schnittstelle und WLAN. Zur Optimierung der Positionierung installierten die Spezialisten von Kardex Mlog berührungslose Laserdistanzmesser. Die Überwachung erfolgt künftig über die neuen mitfahrenden Kamerasysteme mit Rekorderfunktion. Diese ermöglichen eine Aufzeichnung kurzer Videosequenzen und sorgen für eine schnelle und problemlose Fehleranalyse bei Störfällen.
Die Umbaumaßnahmen erstreckten sich über einen Zeitraum von insgesamt sechs Monaten. Sämtliche Arbeiten von Planung bis zur Realisierung erfolgten bei laufendem Betrieb der Anlage.
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