Basistechnologie für Elektromobilität aus Deutschland

In Ulm wird bald ein weiterer Baustein für in Deutschland produzierte Hochleistungsbatterien gesetzt. Das Forschungsinstitut ZSW errichtet dort mit Unterstützung des Industrieverbundes KLiB eine Anlage zur Erforschung seriennaher Fertigungsprozesse von großen Lithium-Ionen-Batterien. Die Forschungsproduktionslinie soll Herstellverfahren für prismatische Lithium-Batterien ab einer Größe von 20 Amperestunden (Ah) entwickeln und testen. Die Industrie favorisiert diese Technologie für Elektrofahrzeuge. Bundesministerin Annette Schavan hat am 20. Juli den offiziellen Zuwendungsbescheid für die Anlage in Höhe von 23,5 Mio. € überreicht. Die Produktionslinie wird im ZSW Labor für Batterietechnologie (eLaB) bis 2014 errichtet. „Wir haben uns das Ziel gesetzt, Deutschland zum Leitanbieter für Elektromobilität zu machen. Der Aufbau einer Pilotfertigungsanlage für Lithium-Ionen-Zellen ist ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg dorthin", so Ministerin Annette Schavan bei der Übergabe des Zuwendungsbescheides. Mit dem vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) bewilligten Projekt werden Lithium-Ionen-Batterien und deren Herstellverfahren entsprechend dem Standard der Automobilindustrie erforscht. Die Gebäudeerweiterung des ZSW Labor für Batterietechnologie (eLaB) soll parallel mit Unterstützung des Landes Baden-Württemberg erfolgen. Initiator der Erweiterung ist der Industrieverbund Kompetenznetzwerk Lithium-Ionen Batterien (KLiB e.V.).

Mit der Anlage werden Prozesse zur Fertigung großer prismatischer Lithium-Ionen-Zellen erforscht und optimiert. Gleichzeitig können neue Materialien und Herstellverfahren validiert werden. „Die Forschungsproduktionslinie schließt die Lücke beim Übergang vom Labormaßstab zur Serienfertigung, um die deutsche Industrie zum Leitanbieter von Batterien zu entwickeln. Damit wird eine wesentliche Forderung der Nationalen Plattform Elektromobilität erfüllt", so KLiB-Vorsitzender Dr. Hubert Jäger. Die KLiB-Arbeitsgruppen mit ihrem Know-how entlang der Wertschöpfungskette unterstützen den Aufbau und künftigen Betrieb der Anlage.

„Die langjährige Erfahrung der ZSW-Forscher auf allen Gebieten der Lithium-Ionen-Technologie bildet ein ausgezeichnetes Fundament für den Transfer dieser Basistechnologie in die Wirtschaft ", so ZSW-Vorstand Professor Werner Tillmetz. Mit dem neuen Projekt für die Erprobung neuer leistungsstärkerer Verfahren und Anlagenkomponenten eröffnet sich einmalig in Deutschland allen Unternehmen und Forschungsorganisationen entlang der Wertschöpfungskette eine Entwicklungsplattform, um eigene F&E-Anstrengungen zu ergänzen. Gerade mittelständischen Unternehmen bietet sich hier eine Möglichkeit, innovative Konzepte für Komponenten, Prozesse und Qualitätssicherungsmaßnahmen zu erproben. Obwohl seit vielen Jahren intensiv im Laborbereich an Lithium-Ionen-Technologien geforscht wird, gibt es bisher noch zu wenig Wissen über den Einfluss des Produktionsprozesses auf Qualität, Sicherheit und Herstellkosten von Li-Ionen-Batterien. Das eLaB verfügt seit 2011 über vom BMBF geförderte Produktionstechnologien für kleine Lithium-Ionen-Zellen bis fünf Amperestunden (Ah) und über ein großes Sicherheits- und Batterietestzentrum. Mit der neuen Forschungsproduktionslinie können unter realen Produktionsbedingungen Musterserien hergestellt und Prozess- und Verfahrensparameter optimiert werden. Ziel ist, die Qualität der Zellen zu erhöhen, die Ausschussrate zu minimieren und gleichzeitig die Herstellkosten zu reduzieren.

 

Innovation Pitch

Die Start-up-Plattform für Chemie und Biowissenschaften
Entdecken Sie die Innovatoren von morgen

Die Start-up-Plattform für Chemie und Biowissenschaften

CHEManager Innovation Pitch unterstützt Innovationen in der Start-up-Szene der Chemie- und Biowissenschaften. Die Plattform ermöglicht es Gründern, Jungunternehmern und Start-ups, ihre Unternehmen der Branche vorzustellen.

Webinar

Die Ära Chemie 4.0 gekonnt meistern
ERP für die Chemie

Die Ära Chemie 4.0 gekonnt meistern

Während die Nachfrage an Chemieprodukten in Westeuropa nur langsam wächst, steigt der Bedarf in Schwellenländern überdurchschnittlich.

Meist gelesen

Photo
08.08.2025 • News

Carbios und Indorama kooperieren bei rPET

Carbios wird recycelte Monomere bereitstellen, die von Indorama Ventures zu Filamenten für die Verstärkung von Reifen des Herstellers Michelin verarbeitet werden.

Photo
19.05.2025 • NewsChemie

OQ Chemicals firmiert künftig wieder als Oxea

Der bis Mai 2020 unter dem Namen Oxea bekannte Hersteller von Oxo-Zwischenprodukten und Oxo-Derivaten, der zwischenzeitlich zum Omanischen Energieunternehmen OQ gehörte und unter dem Namen OQ Chemicals firmierte, kehrt zu seinem alten Namen und seinen Wurzeln zurück.