11.10.2012 • NewsBASFBauchemieTilman Krauch

BASF will 400 Bauchemie-Stellen in Europa streichen

Der Chemiekonzern BASF setzt in seinem Bauchemiegeschäft wegen des Nachfrageeinbruchs in Südeuropa den Rotstift an. Im Zuge eines Spartenumbaus sollen europaweit etwa 400 von weltweit etwa 7000 Stellen in der Bauchemie gestrichen werden, kündigte BASF am Donnerstag an. In Deutschland sollen etwa 70 Stellen wegfallen. Den Beschäftigten sollen - soweit möglich - andere Stellen innerhalb des Konzerns angeboten werden. Der Konzern will sich zudem von einigen Geschäftsteilen in der Sparte trennen, die er nicht mehr zum Kerngeschäft zählt.
"Das Umfeld für die Bauindustrie ist in vielen europäischen Ländern weiterhin sehr schwierig", begründete Spartenleiter Tilman Krauch die Schritte. In Portugal und Spanien sei wegen der geplatzten Immobilienblase die Bautätigkeit auf unter 50% des Vorkrisen-Niveaus gesunken. In Griechenland seien die Bauaktivitäten wegen der Staatsschuldenkrise sogar auf weniger als 60 Prozent des früheren Umfangs geschrumpft. Die Baukonjunktur verlaufe zudem in Italien in diesem Jahr schwach, und in Großbritannien sei die Bautätigkeit seit 2008 ebenfalls kräftig zurückgegangen. BASF wolle daher Produktion und Vertrieb straffen. Auch in Deutschland, wo die Zahl der Kleinbetriebe etwa bei Fliesenlegern in den vergangenen Jahren zugenommen hat, und in Osteuropa will der Konzern die Geschäfte schlagkräftiger machen.

Trennen will sich BASF vom in der Schweiz ansässigen Geschäft mit Betonspritzmaschinen für den Tunnel- und Bergbau. Auch das Geschäft mit Conica-Sportböden steht zum Verkauf. Beide Bereiche stünden nicht im strategischen Fokus des Konzerns. So habe das Geschäft mit Sportbelägen nur wenig Berührungspunkte mit anderen Chemiegeschäften der BASF-Gruppe. BASF ist nach eigenen Angaben weltweit führend im Geschäft mit Chemikalien und Kunststoffprodukten für die Bauwirtschaft. Im vergangenen Jahr erwirtschaftete das Unternehmen in der Sparte einen weltweiten Umsatz von 2,2 Mrd. €. Der Gesamtkonzern kam mit seinen weltweit 111.000 Beschäftigten auf einen Jahresumsatz von 73,5 Mrd. €.

Webinar

Die Ära Chemie 4.0 gekonnt meistern
ERP für die Chemie

Die Ära Chemie 4.0 gekonnt meistern

Während die Nachfrage an Chemieprodukten in Westeuropa nur langsam wächst, steigt der Bedarf in Schwellenländern überdurchschnittlich.

Virtual Event

Digitalisierung in der Chemieindustrie
Webinar

Digitalisierung in der Chemieindustrie

Save the Date: October 22, 2025
Die Veranstaltung wird über die Netzwerke CHEManager und CITplus einem Publikum von insgesamt mehr als 100.000 Fachleuten in ganz Europa präsentiert.