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WVIS-Kolumne Neues aus dem Industrieservice: Sind die Grenzen der Nachhaltigkeit in der deutschen Industrie erreicht?

03.03.2015 -

Wir befinden uns im Jahre 50 v. Chr. Ganz Gallien ist von den Römern besetzt... Ganz Gallien? Nein! Ein von unbeugsamen Galliern bevölkertes Dorf hört nicht auf, dem Eindringling Widerstand zu leisten.

Die gute Nachricht vorneweg: mit der Nachhaltigkeit in der deutschen Industrie verhält es sich wie mit dem kleinen gallischen Dorf aus dem Asterix Comic. Irgendwo befindet sich immer eine kleine Enklave, die gegen das große Ganze Widerstand leistet - und dies erfolgreich.

Das Thema Nachhaltigkeit ist in den vergangenen Jahren immer mehr zum Leitthema für alle Bereiche produktiver Aktivitäten geworden. Insbesondere die Industrie hat es sich zur Aufgabe gemacht, effizient, ressourcenschonend, umweltfreundlich und sozialverträglich zu handeln. Sie setzt sich in diesem Zusammenhang schon lange für internationale Standards zur Nachhaltigkeit ein, und arbeitet eng mit globalen Organisationen zur Förderung der nachhaltigen Entwicklung zusammen.

Zahlreiche Leuchtturmprojekte, zeugen von erfolgreichen Konzepten, diese Ziele zu erreichen. Insbesondere die Anbieter von Industriedienstleistung, deren Kernkompetenz es ist, die gesamte Wertschöpfungskette eines Prozesses zu erfassen und zu optimieren, tragen maßgeblich dazu bei, Nachhaltigkeit machbar und bezahlbar umzusetzen.

Der Nachhaltigkeitsaspekt rückt auch bei politischen Entscheidungen und der Entwicklung wirtschaftlicher Rahmenbedingungen zunehmend in den Vordergrund. Dass Fördergelder rar sind, allerdings nur derjenige einen Zuschlag für ein Projekt erhält, der den politisch-moralischen Leitbildern am nächsten kommt und von sich aus investiert, um national anerkannt zu werden und international wettbewerbsfähig zu bleiben, versteht sich von selbst.

Der Anspruch, Nachhaltigkeit als Leitbild zu verankern hat uns weit nach vorne gebracht. Unsere Selbstverpflichtung gegenüber den jetzigen und künftigen Generationen beweist, dass wir die ökologische Verantwortung anerkannt und übernommen haben. Als Zukunftsstrategie ist Nachhaltigkeit jedoch langfristig kaum von wirtschaftlichem Erfolg gekrönt, wenn wir nicht stets neue Lösungen finden, um die natürlichen Grenzen effizienten Wirtschaftens, mit allen beteiligten Ressourcen, zu überwinden. Wenn der Gesamtprozess erst einmal generalüberholt und optimiert ist, bleibt als letzte Maßnahme noch der Blick auf die kleinsten Komponenten im großen Gefüge. Jedes einzelne Teil einer Anlage kann und muss isoliert betrachtet und in seiner Konstruktion, Herstellung, Arbeitsweise und Wirksamkeit verbessert werden. Nur so können die selbst gesetzten Ziele nachhaltigen Produzierens weiter verbessert werden.

Und das Leben ist nicht leicht für die römischen Legionäre, die als Besatzung in den befestigten Lagern Babaorum, Aquarium, Laudanum und Kleinbonum liegen...

Trotzdem gibt es auch in engen Grenzen immer wieder Chancen, die wir erkennen und nutzen müssen, für kommende Generationen, eine intakte Umwelt und eine funktionierende Weltwirtschaft.

Herzlichst Ihr

Reinhard Maaß

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