Schritt für Schritt zur Klimaneutralität
Bei der Transformation zur Klimaneutralität steht insbesondere die chemische Industrie vor zwei Herausforderungen: Zum einen müssen Betriebe die Prozesswärmebereitstellung umstellen, zum anderen für die Rohstoffbasis auf nachhaltige Kohlenstoffquellen wechseln. Die im Sommer 2025 veröffentlichte Industriepakt-Roadmap für „Klimaneutralität und Wettbewerbsfähigkeit“ der Landesinitiative IN4climate.NRW zeigt Handlungsmöglichkeiten für Unternehmen auf, um diese Aufgaben systematisch anzugehen.
Autorin: Iris Rieth-Menze, NRW.Energy4Climate, Düsseldorf
Prozesswärme und Kohlenstoff neu denken
Erarbeitet wurde der Fahrplan, der auf dem Weg zu einem zukunftsfähigen Industriestandort unterstützen soll, gemeinsam mit den rund 60 Mitgliedern des NRW-Industriepakts. Produzierenden Unternehmen bietet er praxisnahe Orientierung und konkrete Handlungsempfehlungen für den Umstieg auf eine klimafreundliche Produktion.
Inhalt:
- Prozesswärme und Kohlenstoff neu denken
- Besondere Herausforderungen der Chemiebranche
- Umstellung der Prozesswärme
- Nachhaltige Kohlenstoffquellen
- Zeitliche Abfolge der in der Industriepakt-Roadmap empfohlenen Umsetzungsschritte im Bereich Prozesswärme und Kohlenstoffnutzung
- Weichen müssen jetzt gestellt werden
- Zur Person: Iris Rieth-Menze
Besondere Herausforderungen der Chemiebranche

Ob Wärme- oder Rohstoffversorgung – die chemische Industrie basiert aktuell auf fossilen Rohstoffen: Allein im Jahr 2023 wurden 171 TWh Prozesswärme benötigt, von denen 51 % mit Erdgas, Mineralölprodukten und Kohle gedeckt wurden. Gleichzeitig ist auch die Rohstoffbasis der organischen Chemie zu 86 % fossil (VCI, Daten und Fakten, 2025). Oft sind rohstoffliche und energetische Nutzung miteinander verknüpft, bspw. indem Prozessgase, die im Produktionsschritt entstehen, energetisch genutzt werden und denselben Produktionsschritt mit Prozesswärme versorgen. Zudem hat die chemische Industrie die Besonderheit, dass Prozesswärme und -dampf häufig zentral im Verbundstandort oder unternehmensintern für mehrere Anlagen bereitgestellt werden. Auch werden Nebenprodukte in anderen Produktionsprozessen weiterverarbeitet. Die Abkehr von fossilen Rohstoffen erfordert daher einen anlagenübergreifenden Ansatz, der Prozesswärmebereitstellung und Rohstoffversorgung integriert betrachtet.
„One fits all gilt beim Recycling nicht.“
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