04.09.2017 • ThemenAlgorithmenChemieindustrieCM 17/2017

Prof. Michael Henke, Fraunhofer IML und TU Dortmund: Jetzt bitte digital!

Prof. Michael Henke, Fraunhofer IML und Lehrstuhl für Unternehmenslogistik /TU...
Prof. Michael Henke, Fraunhofer IML und Lehrstuhl für Unternehmenslogistik /TU Dortmund

Digitalisierung und Industrie 4.0 nehmen in der Chemie- und Pharmaindustrie zunehmend Fahrt auf, auch die Logistik 4.0 ist im Kommen – und das ist gut so. Wenn in Zeiten zunehmender Strukturbrüche, rasant sich verändernder Märkte und unerwarteter Konkurrenz fortschrittliche Unternehmen die dringende Notwendigkeit der Digitalisierung erkennen, spricht das für Innovationskraft, Zukunftsfähigkeit und Weitblick jener, die heute schon an morgen denken.

Wer heute schon ans digitale Morgen denkt, verschafft sich und seinen Kunden nicht nur so geniale Innovationen wie das intelligente Pflaster. Er sichert sich nicht nur z.B. dank Smart Maintenance eine bessere Auslastung. Er gewinnt darüber hinaus auch all die andern Kosten-, Effizienz-, Effektivitäts-, Transparenz-, Flexibilitäts-, Risiko- und Wettbewerbsvorteile der Digitalisierung. Diese Vorteile sichern sich Verantwortliche umso schneller, je weiter sie die Digitalisierung entlang der kompletten Supply Chain vorantreiben. Idealerweise sind dabei sämtliche Produktions- und Leistungsprozesse an eigenen Standorten sowie die Prozesse von Zulieferern und Logistikdienstleistern vernetzt. Das bringt nicht nur Transparenz, Qualitätssicherung und Kommunikation voran, sondern vor allem die Chargenplanung z.B. bei Herstellung und Lagerung flüssiger Chemikalien und Wirkstoffe.

Die Berücksichtigung Dutzender Parameter von Tankbelegung und Füllständen über Temperatursteuerung und Durchflussraten bis hin zu Gefahrstoffauflagen und Mischvorgaben über mehrere Prozessstufen, viele Produktlinien und etliche Zulieferer innerhalb der Supply Chain hinweg strapaziert oft selbst erfahrene Planer: Vor allem unter Zeitdruck und bei knappen Ressourcen kann die Vielzahl der komplexen Zusammenhänge kein Mensch im Blick behalten – intelligente Algorithmen aber können genau das, wenn die entsprechende Sensorik, Vernetzung und Systemausstattung vorhanden ist. Dann erntet das Unternehmen auch die Früchte der Digitalisierung.

Diese werden z.B. in Form von reduzierten Takt-, Zyklus- und Reinigungszeiten „geerntet“, als (Kosten)Reduktion von Lagerbeständen, besserer Auslastung der Kapazitäten und höherer Lieferbereitschaft. Ganz nebenbei reduziert sich auch der Planungsaufwand und erhöht sich die Planungsgenauigkeit der Logistik entlang der kompletten Supply Chain – und das wollen wir schließlich alle. Digital macht’s möglich.

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