10.08.2013 • ThemenPatientNovartisVerfahren

Novartis: Verfahren verloren, Übernahme geplant

Novartis: Verfahren verloren, Übernahme geplant – Das Düsseldorfer Sozialgericht hat Novartis ein milliardenschweres Geschäft mit seinem Medikament Lucentis zunächst verdorben.

Novartis verlangt den 30-fachen Preis für Lucentis im Vergleich zum nahezu wirkstoffgleichen Avastin von Roche. Avastin ist bisher aber nicht zur Behandlung der Augenkrankheit „feuchte Makula- Degeneration" zugelassen, sondern gegen Darmkrebs.

Novartis hatte Augenärzte verklagt, die sich vertraglich gegenüber Krankenkassen verpflichteten, überwiegend Avastin zu verschreiben.

Diesen Vertrag hatte Novartis angegriffen, weil er nach Konzernauffassung einem Boykott seines Medikaments gleichkomme, erklärte ein Gerichtssprecher. Dies sah das Gericht anders. Da der Vertrag das Verschreiben von Lucentis nicht verhindere, sei er zulässig.

Zwar sehe das Gesundheitsrecht vor, dass ein Medikament ohne Zulassung nur verordnet werden darf, wenn es kein wirksames Zugelassenes gibt, aber „bei Mehrkosten von 1,4 Mrd. € für die gesetzliche Krankenversicherung spielt auch deren Stabilität eine große Rolle", so das Gericht. Eine Behandlung der „feuchten Makula-Degeneration" kostet mit Avastin 600 €, mit Lucentis fast 15.000 €.

Im Jahr werden in Deutschland etwa 100.000 Patienten behandelt.

Das Urteil werfe die Frage auf, ob die Arzneimittelzulassung eine Monopolstellung verschaffen dürfe, die dem Hersteller jede Preisgestaltung erlaube, sagte der Medizinrechtler Reinhold Preißler. Kritiker hatten dem Verdacht geäußert, Roche beantrage absichtlich keine Zulassung seines Medikaments Avastin als Augenheilmittel, um den Lucentis-Markt von Novartis zu schützen.

Roche gehört zu einem Drittel dem Pharma-Riesen Novartis. Unterdessen plant Novartis die vollständige Übernahme des biopharmazeutischen Unternehmens Speedel.

Die Gesamtkosten für die Übernahme bezifferte Novartis auf 907 Mio. US-$. Nach einer Übernahme solle Speedel vollständig in Novartis integriert werden. Ziel sei es, innerhalb von zwei Jahren nach der Integration Kostensynergien von etwa 30 Mio. US-$ zu erzielen.

Novartis hat von fünf Aktionären eine weitere Beteiligung von 51,72 % am biopharmazeutischen Unternehmen Speedel erworben und hält nun 61,44 %.

Batterietechnologie

Batterie: Materialien, Prozesstechnologien und Anlagen

Batterie: Materialien, Prozesstechnologien und Anlagen

Ob Batterien für die E-Mobilität oder Energiespeicher für die Energiewende – Batteriesystem sind ein Schlüssel für die Elektrifizierung der Gesellschaft.

Webinar

Die Ära Chemie 4.0 gekonnt meistern
ERP für die Chemie

Die Ära Chemie 4.0 gekonnt meistern

Während die Nachfrage an Chemieprodukten in Westeuropa nur langsam wächst, steigt der Bedarf in Schwellenländern überdurchschnittlich.

Meist gelesen

Photo
• 17.06.2025 • ThemenTechnologie

Industrieservices im Wandel

Die chemische Industrie steht vor einer Vielzahl struktureller Herausforderungen, die in den kommenden Jahren zu tiefgreifenden Veränderungen führen werden, wenn die Chemiestandorte wettbewerbsfähig bleiben wollen.

Photo
14.05.2025 • ThemenDigitalisierung

KI im Engineering

Rösberg Engineering hat ein KI-Projekt aufgesetzt; bei dem eine Datenbasis, Infrastruktur und verschiedene Lösungen für KI-gestütztes Engineering entstehen