01.07.2015 • Themen

Grüne Welle für Transitland Deutschland gefordert

Gerd Deimel, Sprecher der Initiative Verkehrsinfrastruktur im Verband der...
Gerd Deimel, Sprecher der Initiative Verkehrsinfrastruktur im Verband der Chemischen Industrie (VCI)

Eine leistungsfähige und gut ausgebaute Infrastruktur im Transitland Deutschland sei für den Wirtschaftsstandort Europa von herausragender Bedeutung. Deshalb müsse Deutschland seiner Rolle als europäischer Verkehrsknotenpunkt besser gerecht werden. Darauf wies Gerd Deimel, Sprecher der Initiative Verkehrsinfrastruktur im Verband der Chemischen Industrie (VCI), am 1. Juli 2015 in Brüssel vor der Presse hin.
„Um die deutsche und europäische Wirtschaftsstärke auch künftig zu erhalten, ist die Industrie zwingend auf effiziente, konzeptionell vernetzte Verkehrswege angewiesen. Daher sind Investitionen in die Infrastruktur dringend notwendig. Das hat die Politik verstanden. Wir haben also weder in Europa noch in Deutschland ein Erkenntnisproblem, sondern wir brauchen jetzt eine Umsetzungsoffensive“, betonte Deimel.

Bessere Seehafenanbindung an das Hinterland
Der Sprecher der VCI-Verkehrsinfrastrukturinitiative sieht mehrere strategische Ansätze, damit die Verkehrsnetze wettbewerbsfähig bleiben. So müssten die Seehäfen besser an das Hinterland angebunden werden, da die Industrie auf einen zuverlässigen, flächendeckenden An- und Abtransport ihrer Waren auch in größerer Entfernung zum Seehafen angewiesen ist.
„Deshalb brauchen wir durchgehende Anbindungen von den europäischen Häfen an das europäische Hinterland“, sagte Deimel. Für die deutsche chemische Industrie spiele auch die Anbindung an die Häfen der Westküste, Antwerpen und Rotterdam, eine wichtige Rolle.
Außerdem müssten Eisenbahn und Binnenschiff gestärkt werden, in dem man zusätzliche Knotenpunkte in Deutschland einrichtet, die die verschiedenen Verkehrsträger miteinander verknüpfen.
Von der Politik forderte Deimel, hierfür die Voraussetzungen zu schaffen. Die chemische Industrie könnte dann ihre Pläne schneller umsetzen und ihre Transporte noch viel stärker als bisher auf die Schiene und die Binnenwasserstraßen verlagern.

Keine Verringerung der Investitionen in grenzüberschreitende Verkehrsinfrastruktur
Als einen wenig effizienten Weg bezeichnete Deimel die Umlagerung von Geldern aus dem Infrastrukturprogramm „Connecting Europe Facility“ in den europäischen Investitionsfonds EFSI. „Damit werden quasi die Investitionen in die grenzüberschreitende Verkehrsinfrastruktur verringert. Unter Umständen könnte dies das ‚Aus‘ der europäischen Mitfinanzierung für einige deutsche Infrastrukturprojekte bedeuten“, warnte Deimel.
Davon könnten besonders grenzüberschreitende Verkehrsverbindungen und Lücken im Schienennetz betroffen sein. Aus Sicht der deutschen Chemieindustrie dürfe die EU keinesfalls die Fehler Deutschlands wiederholen und ihre Verkehrswege auf Verschleiß fahren.

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