11.11.2025 • Themen

CHEMonitor 2-2025 – Europa, Innovationsstandort mit Zukunft?

Das aktuelle Trendbarometer CHEMonitor beleuchtet die Bedeutung Europas als Innovationsstandort der Chemie- und Pharmaindustrie.

Andrea Gruß, CHEManager

Europa, Innovationsstandort mit Zukunft?
Europa, Innovationsstandort mit Zukunft?
© artjazz - AdobeStock

Die Stimmung unter deutschen Chemie- und Pharmamanagern bleibt getrübt. Bei der aktuellen CHEMonitor-Befragung vom Oktober 2025 bewerten nur noch vier von zehn Entscheidern den Standort Deutschland positiv. Auch das Vertrauen in Europa als Innovationsstandort steht zur Disposition: Die Mehrheit der Befragten geht von einer sinkenden Bedeutung aus.


Geo- und handelspolitische sowie regulatorische Herausforderungen belasten die deutsche Chemie- und Pharmaindustrie. Dies spiegelt sich auch in den Ergebnissen der aktuellen CHEMonitor-Befragung wider. Nur 38 % der Manager bewerteten den Standort Deutschland mit „sehr gut“ und „gut“, fünf Jahre zuvor traf dies noch auf drei Viertel aller Umfrageteilnehmer zu. Für das gemeinsame Trendbarometer CHEMonitor von CHEManager und der Strategie- und Organisationsberatung Santiago Advisors wurden Entscheider der deutschen Chemie- und Pharma­branche von September bis Oktober 2025 befragt.

„Ohne Innovation hat die Chemieindustrie in Europa keine nachhaltige, wettbewerbsfähige Zukunft.“

Juan Rigall, Gründer und Geschäftsführer, Santiago Advisors

Zwar stieg der Anteil der positiven Gesamtbewertungen des Standorts Deutschland im Vergleich zum Allzeittief im April dieses Jahres um vier Prozentpunkte, doch ein Blick auf die Bewertung einzelner Standortfaktoren (Grafik 1, S. 4) lässt an einer Trendwende zweifeln: Keiner der zwölf Standortfaktoren zeigt eine signifikant positive Entwicklung. Im Gegenteil, sowohl die Top-Standortfaktoren Qualifikation der Arbeitnehmer (- 4 Prozentpunkte), Qualität von Forschung und Entwicklung (- 6) und Nachhaltigkeitskompetenz (- 6) verloren an Zustimmung als auch die Kriterien Arbeits- und Energiekosten (je - 2). Größter Verlierer mit minus elf Prozentpunkten ist das Thema Infrastruktur und Logistik, das nur noch von knapp der Hälfte der Befragten (49 %) positiv bewertet wird.

Entsprechend verhalten ist die Prognose für die Geschäftsentwicklung in den kommenden zwölf Monaten. Nur noch vier von zehn Managern rechnen mit steigendem, ein weiteres Drittel mit unverändertem Umsatz und Ergebnis für das eigene Unternehmen. Gleichzeitig geht die Mehrheit (56 %) von rückläufigen Beschäftigungszahlen aus. Betroffen vom Personalabbau sind vor allem die Bereiche Finanzen & Administration (39 % der Nennungen), Produktion (35 %) und Supply Chain & Logistik (28 %).

„Deutschland als Produktionsstandort wankt – vor allem für die Chemieindustrie“, kommentiert Hermann Schiegg, Partner und Experte für den Chemiestandort Deutschland bei Santiago Advisors und Mit-Autor des CHEMonitor-Trendbarometers die Ergebnisse, „Investitionen ins Ausland und massiver Personalabbau in Produktion und Supply Chain & Logistik sprechen eine klare Sprache.“

Letzte Ausfahrt Innovation

Gibt es einen Weg aus der Krise? Wie können Unternehmen der deutschen Chemie- und Pharmaindustrie auch in Zukunft wettbewerbsfähig bleiben? 

„Innovate or die – Europa wird sich nur als Innovationsstandort behaupten können“, lautet die prägnante Antwort darauf von Norman Goldberg, bis vor kurzem CEO der Beiersdorf-Tochter Tesa, im Titelinterview der September-Ausgabe von CHEManager.

Doch wie ist es um Europa als Innovationsstandort bestellt? Mit dieser Frage befasste sich das aktuelle Trendbarometer CHEMonitor vom Oktober 2025.

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In den bisherigen CHEMonitor-Befragungen wurden wechselnde und wiederkehrende Schwerpunktthemen analysiert. Einen Überblick über alle bisherigen Befragungen erhalten Sie im CHEMonitor-Archiv.

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