Freihandel mit Japan würde Wachstum bringen

Der Verband der Chemischen Industrie (VCI) hat sich im Vorfeld des morgigen Treffens der EU-Handelsminister für ein Freihandelsabkommen der EU mit Japan stark gemacht. VCI-Hauptgeschäftsführer Dr. Utz Tillmann riet der EU angesichts der vielen Vorteile eines solchen Abkommens zur schnellen Aufnahme von Verhandlungen: „Europa sollte ein mutiges Signal für mehr internationale Kooperation und gegen Protektionismus setzen. Ein Freihandelsabkommen zwischen der EU und Japan würde Wachstumsimpulse freisetzen, die beide Volkswirtschaften derzeit dringend brauchen." Tillmann sagte, dass ein klares Mandat der EU für die schwierigen Verhandlungen nötig sei. In deren Zentrum sollten neben dem Abbau von Zöllen hauptsächlich die sogenannten nichttarifären Handelshemmnisse stehen, also unterschiedliche Regulierungen und Standards. Tillmann sagte: „Die europäische chemisch-pharmazeutische Industrie hat heute einen Außenhandelsüberschuss von 6 Mrd.€ gegenüber Japan. Das zeigt einerseits unsere Stärke und Innovationskraft, verdeutlicht aber auch, dass die Chemie von einem Zollabbau und gemeinsamen Standards erheblich profitieren könnte". Umgekehrt könnten japanische Spezialchemikalien leichter in die EU gelangen.
Tillmann betonte, dass beide Seiten den Willen zur Marktöffnung demonstrieren müssten. So sollte Japan konkrete Maßnahmen zur Marktöffnung ergreifen und bei der Abschaffung nichttarifärer Handelshemmnisse ein deutliches Zeichen setzen. Trotz der Erfolge einiger Sektoren in Japan, wie zum Beispiel der chemischen Industrie, müsse der japanische Markt für ausländische Produkte und Investitionen zugänglicher werden. Nur so könne die EU im Gegenzug ihre Zölle ganz abschaffen und den Widerstand einiger Mitgliedsstaaten und Sektoren gegen den Freihandel mit Japan überwinden.

 

 

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