Rhein-Main-Cluster Chemie & Pharma am Start
Erfolg durch Kooperation
Am 20. September 2011 fand der 1. Chemie und Pharma-Gipfel in Frankfurt am Main statt. Organisiert wurde die Veranstaltung von dem Anfang des Jahres gegründeten Rhein-Main-Cluster Chemie & Pharma, einem bisher einzigartigen Bündnis aus Wissenschaft, öffentlicher Hand und Vertretern der Wirtschaft. Durch die Bündelung der Interessen und Kompetenzen der Mitglieder soll die Wettbewerbsfähigkeit der Großregion Frankfurt/Rhein-Main gestärkt werden.
Rund 100 Vertreter aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik besuchten diesen ersten Chemie und Pharma-Gipfel mit dem Titel „Erfolg durch Kooperation". Eingeladen hatte das Rhein-Main-Cluster in Zusammenarbeit mit der Industrie- und Handelskammer Frankfurt am Main, um zukünftige Branchenleitlinien der Region zu definieren und diskutieren. Dabei hat man es sich zur Aufgabe gemacht, die drei Themenbereiche „Gesellschaftliche Akzeptanz", „Nachhaltigkeit als Unternehmensstrategie" und die „Auswirkungen des demografischen Wandels auf zukünftige Personalstrategien" voranzutreiben, gemeinsam mit Branchenteilnehmern den Großstandort Frankfurt/Rhein-Main zu fördern und Fortschritte zum Erhalt des Standorts Deutschland als industriellen Produktionsstandort zu erreichen.
Gesellschaftliche Akzeptanz
Ein wichtiger Aspekt der Cluster-Aktivitäten ist die gemeinsame Bearbeitung des Themenfelds „Gesellschaftliche Akzeptanz". Der Cluster bietet als neutrale Plattform die Voraussetzung, gegenüber Stakeholdern außerhalb des Bereichs Chemie & Pharma als offener Ansprechpartner wahrgenommen zu werden. Einen entsprechend positiver Start wurde durch die aktive Teilnahme der Dezernenten für Wirtschaft und Umwelt der Stadt Frankfurt am ersten Gipfel gelegt. Insbesondere die Schnittstelle zur Politik und zu Interessenvertretern aus anderen gesellschaftlichen Bereichen ist durch das Cluster umfänglicher möglich und neutral zu bewerkstelligen. Dabei steht die Anforderung, das Image und die Akzeptanz der chemischen und pharmazeutischen Industrie in der Gesellschaft zu heben, klar im Fokus. Hier liegt langfristig auch der Schlüssel zum erfolgreichen Interagieren in den beiden anderen Initial-Bereichen „Nachhaltigkeit als Unternehmensstrategie" und „Zukünftige Personalstrategie".
Nachhaltigkeit als Unternehmensstrategie
Die Säulen der Nachhaltigkeit sind Umwelt (Umgang mit Ressourcen), gesellschaftliches Engagement und eigene Mitarbeiter. Diese drei Säulen werden gemeinsam mit dem ökonomischen Erfolg in Zukunft entscheidend für den Gesamtvorteil eines Unternehmens sein. Im Rahmen der Aktivitäten des Cluster stehen der Austausch und auch die gemeinsame Weiterentwicklung der zugehörigen Themen im Vordergrund.
Außerdem gilt es, die Interessen der Branche gegenüber der Politik zu bündeln und zu vertreten. Hier stehen Fragestellungen wie die Vereinbarkeit von immer strenger werdenden Umweltanforderungen mit der Innovationsfähigkeit der Unternehmen zur Beantwortung - auch im Hinblick auf eine globale Vergleichbarkeit. Durch ein Bündel an adäquaten Leistungen kann das Cluster hier die Teilnehmer unterstützen. Für die beiden anderen Bereiche, gesellschaftliche Akzeptanz und Gewinnung von Mitarbeitern, hat das Thema Nachhaltigkeit wachsende Bedeutung.
Zukünftige Personalstrategie
Die demographische Entwicklung haben verschiedene Studien klar beschrieben. Demnach wird Deutschland in naher Zukunft unter einem Angebotsüberhang an Arbeitsplätzen, vor allem im Bereich der Fach- und Führungskräfte leiden. Das Durchschnittsalter der gesamten Arbeitnehmerschaft wird aufgrund der längeren Lebensarbeitszeiten steigen. Die dargestellten Trends bedürfen sehr unterschiedlicher, sich ergänzender Maßnahmen. Einerseits müssen Konzepte entwickelt werden, als Unternehmen für zukünftige Hochschulabsolventen attraktiv zu sein. Andererseits müssen die Aufgaben im Unternehmen so gestaltet werden, dass sie auch von Menschen in fortgeschrittenem Alter gut zu bewältigen sind. Beide Aspekte setzen ein Überdenken von Arbeitsprozessen und -abläufen voraus. Arbeitsplatz und Lebensabschnitt der Mitarbeiter müssen in Einklang gebracht werden. Geeignete Maßnahmen der Branche im „war for talents" aufzuzeigen und Unternehmen insgesamt besser zu positionieren, fällt in diesen Aufgabenbereich.
Historisch gewachsenes Cluster
Im Rhein-Main-Gebiet besteht, etwas unbeachtet von der öffentlichen Wahrnehmung, ein historisch gewachsenes Cluster mit einer langjährigen Tradition, welches sich nicht nur durch die Nachfolgeorganisationen von Hoechst, durch börsennotierte internationale Großunternehmen oder durch große familiengeführte Unternehmen auszeichnet, sondern auch durch eine Vielzahl von kleinen und mittelständischen Unternehmen, die in ihrem speziellen Umfeld teilweise Weltmarktführer sind. Nicht ohne Grund trägt das Rhein-Main-Gebiet den Spitznamen „Apotheke Deutschlands". Daneben sind die Unternehmen der Region bekannt für vielfältige Produktinnovationen und -weiterentwicklungen.
Viele Unternehmen der Branche greifen auf starke, historisch gewachsene Netzwerke zurück. Diese zusammen zu führen und um wichtige Aspekte zu erweitern, ist Ziel des Clusters. Gerade um unternehmensübergreifenden Fragestellungen der Branche ein Forum zu bieten, ist das Cluster um den Industriepark Höchst Anfang des Jahres gestartet. Gründungsmitglieder sind Celanese Chemicals Europe, Clariant Produkte Deutschland, Sanofi-Aventis Deutschland, Infraserv Höchst, Provadis sowie Technion. Das Clustermanagement ist an der Provadis School of International Management and Technology angesiedelt.
Das Cluster bietet Unterstützung, Netzwerk- und Dienstleistungen in den bedeutenden Arbeits- und Entwicklungsfeldern von Chemie und Pharma.
Die Startphase wird durch den Europäischen Fond für regionale Entwicklung unterstützt. Das Cluster ist gemeinnützig und steht allen Unternehmen der Region mit Schwerpunkt in der Chemie- und Pharmabranche offen.
Aktivitäten des Rhein-Main-Cluster Chemie & Pharma
Unternehmertreffen "Chemie & Pharma"
Daten: 23. Februar/ 22. März
Ort: Provadis Hochschule Frankfurt Höchst
2. Chemie & Pharma Gipfel
Datum: September 2012
Kontakt
rhein- main- cluster
65926 Frankfurt
Deutschland