Zuckerguss statt Rost – biobasierter Korrosionsschutz

Der volkswirtschaftliche Schaden, der jährlich in Deutschland durch Korrosion entsteht, liegt nach Angabe von  Fachleuten bei über 100 Mrd €. Das entspricht mehr als 3 % des Bruttoinlandsproduktes. Nachhaltiger Korrosionsschutz ist deshalb immer ein Thema, auch gerade vor dem Hintergrund, dass nach der EU-Biozidrichtlinie künftig viele Rostschutzmittel nicht mehr verwendet werden können. Wissenschaftler forschen jetzt in einem Projekt der industriellen Gemeinschaftsforschung an innovativen, biogenen Schutzschichten. Mit Hilfe von molekularen Schutzschichten aus nachwachsenden Rohstoffen wie Cyclodextrinen sollen Metallwerkstoffe in wasserführenden Anlagen geschützt werden.
Das Ausmaß der Korrosion hängt davon ab, wie leicht Elektronen freigesetzt werden und das Metall oxidiert wird. Eine Beschichtung soll sowohl vor einer Besiedlung mit Bakterien als auch vor Bio-Korrosion schützen. Biogene Substanzen wie Dextrane und Saccharide oder auch Substanzgemische schützen Metallwerkstoffe vor Korrosion und sogar teilweise vor Lochfraß durch Chlor. In ersten Versuchen wurde durch eine Schutzschicht aus chemisch modifizierten Cyclodextrinen auf unlegiertem Stahl der Massenverlust um 84% vermindert.
Mit neuen Konzepten für biogene Schutzschichten können künftig erhebliche Mengen an Bioziden eingespart werden. Das schont und Umwelt und senkt die Betriebskosten. Angesichts der Tatsache, dass Biokorrosion einen signifikanten Anteil an den gesamten Korrosionsschäden hat, ergibt dies ein enormes Einsparpotential.

IGF-Vorhaben 18352
Cyclodextrine – Biobasierter Korrosionsschutz für Metallwerkstoffe durch EPS-Analoga

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