Wie künstliche Intelligenz und Robotik die Logistikbranche neu gestalten

In den letzten Jahren hat sich die Logistikbranche durch KI und Robotik stark verändert: Neue Technologien ermöglichen eine flexible, datengetriebene Logistik, die schneller, kosten-effizienter und anpassungsfähiger ist als je zuvor.

Interview mit Alice Kirchheim vom Fraunhofer-Institut für Materialfluss und Logistik IML

Menschliche Mitarbeitende werden sich zunehmend auf strategische Aufgaben...
Menschliche Mitarbeitende werden sich zunehmend auf strategische Aufgaben konzentrieren, während KI und Roboter die operativen Tätigkeiten übernehmen.
© InfiniteFlow - stock.adobe.com

„Für mich ist generative KI die fünfte industrielle Revolution.“

Am Fraunhofer-Institut für Materialfluss und Logistik IML werden auf diesem Gebiet Lösungen erarbeitet – von der Grundlagenforschung bis zum Markteintritt von Produkten. CHEManager befragte Alice Kirchheim, die seit April 2024 den Institutsbereich Materialflusssysteme am Fraunhofer IML leitet, zum Wandel der Logistik in den letzten 20 Jahren und ihrer Vision für die Zukunft logistischer Prozesse. Die Fragen stellte Birgit Megges.

CHEManager: Frau Kirchheim, welche technischen Durchbrüche haben Ihrer Einschätzung nach in den letzten 20 Jahren den größten Einfluss auf logistische Prozesse gehabt?

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Alice Kirchheim, Institutsleiterin, Fraunhofer IML
© Fraunhofer IML

Alice Kirchheim: Das Internet hat die gesamte Welt verändert und erst durch das Internet ist E-Commerce möglich geworden. Die Auswirkungen sind nicht nur in der Logistik, sondern auch in unserem alltäglichen Leben zu sehen. Der Leerstand von Geschäften hat eine neue Größenordnung erreicht, sodass es erforderlich ist, sich Gedanken über die Gestaltung urbaner Lebensräume zu machen.
Haben wir vor 20 Jahren noch von der Automatisierung gesprochen, so ist es heute die Autonomisierung. Systeme fällen heute in ihrem Aufgabenbereich eigenständig Entscheidungen – basierend auf der eigenen Wahrnehmung aus ihren Sensordaten. Und in den letzten Jahren ist der Einsatz von KI bei diesen Entscheidungsprozessen zum Standard geworden.

Wird generative KI auch in der Logistikbranche eine Revolution auslösen?

A. Kirchheim: Für mich ist generative KI die fünfte industrielle Revolution. Schon viele haben die fünfte industrielle Revolution mit unterschiedlichsten Technologien ausgerufen, aber die gewaltige Veränderung durch generative KI auch für die Gesellschaft ist für mich absehbar. Und damit ist es nach der Mechanisierung, Elektrifizierung, Automatisierung, Industrie 4.0 der fünfte technologische Durchbruch. Da­raus folgt, dass das größte Potenzial für Unternehmen die Integration von generativer KI in die eigenen Geschäftsprozesse ist, und zwar als branchenspezifische und unternehmensspezifische generative KI. Wer es schafft, auf vorhandene Daten im Unternehmen zuzugreifen und diese zum Beispiel für das Vorausfüllen von Formularen zu nutzen, wird einen erheblichen Effizienzgewinn erreichen. Plakativ: Wer es schafft, den administrativen Aufwand um 25 % zu reduzieren, kann jede vierte Arbeitskraft für andere wertschöpfende Prozesse einsetzen oder hat eine Lösung für den Fachkräftemangel.

In welchen Bereichen der Logistik sehen Sie aktuell das größte Potenzial für den Einsatz von KI?

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