Smart Lab als Baustein der Kreislaufwirtschaft

Strengere regulatorische Vorgaben und steigende Kundenanforderungen rücken Nachhaltigkeit und Kreislauffähigkeit zunehmend in den Fokus der chemischen Industrie.

Autoren: Bastian Otto, Head of Manufacturing Digitalization, und Jan-Timo Bokalarsky, Senior Consultant, MSG Industry Advisors, Ismaning

Photo
Digitalisierte Laborprozesse sind ein zentraler Baustein für die nachhaltige Transformation der Chemieindustrie. Sie ermöglichen Transparenz, Effizienz und Qualität entlang des gesamten Produktlebenszyklus.
© YURIMA - stock.adobe.com

Im Zentrum der Aufmerksamkeit stehen dabei meist Produktionsprozesse, Lieferketten oder Materialinnovationen. Ein zentraler Bereich bleibt jedoch häufig unbeachtet: das Labor. Dabei entstehen gerade hier viele der Datenströme, die für die Bewertung von Produktqualität, Ressourceneffizienz und regulatorischer Konformität entscheidend sind.

Die Transformation hin zu einer nachhaltigen und zirkulären Wertschöpfung verlangt von Chemieunternehmen belastbare Daten. Ob Rezyklatquoten eingehalten werden, Materialpässe regulatorischen Anforderungen standhalten oder Stoffströme rückverfolgbar bleiben – all das steht und fällt mit der Verfügbarkeit aktueller, verlässlicher und durchgängiger Daten. Und diese entstehen oft im Labor – dort, wo Rohstoffe analysiert, Qualitäten geprüft, Prozesse validiert und Rückstände charakterisiert werden. Labore sind somit ein zentrales Bindeglied zwischen Forschung, Produktion, Qualitätssicherung und Nachhaltigkeitsberichterstattung.

Doch in vielen Unternehmen zeigt sich ein fragmentiertes Bild: Laborlandschaften bestehen aus Insellösungen, papierbasierten Workflows und historisch gewachsenen Systemen. Medienbrüche und uneinheitliche Standards erschweren den Datenzugriff und verhindern, dass Labore ihren strategischen Beitrag zur Kreislaufwirtschaft leisten. Ohne digitale Integration fehlt die nötige Transparenz und damit die Grundlage für fundierte ökologische und regulatorische Entscheidungen. Die Einführung eines Labor-Informations-Management-System (LIMS) allein reicht dafür nicht aus. Erforderlich ist vielmehr ein strukturiertes Vorgehen, das Prozesse erfasst, Anforderungen definiert und die Einbindung in bestehende Strukturen gewährleistet.

Umgekehrt schaffen digitalisierte Laborprozesse nicht nur die Voraussetzung für eine fundierte Nachhaltigkeits- und Kreislaufwirtschaftsbewertung, sondern ermöglichen auch kürzere Entwicklungszyklen, eine schnellere Time-to-Market sowie eine höhere Produktqualität und schnellere Produktverfügbarkeit.


Weiterlesen mit kostenfreier Registrierung

Registrieren Sie sich jetzt kostenfrei und Sie erhalten vollen Zugriff auf alle exklusiven Beiträge. Mit unserem Newsletter senden wir Ihnen Top-Meldungen aus der Chemie-, Pharmaindustrie. Außerdem erhalten Sie regelmässig Zugriff auf die aktuellen E-Paper und PDFs von CHEManager.

Anmelden oder Registrieren

Anbieter

Logo:

msg industry advisors ag

Robert-​Bürkle-Straße 1
85737 Ismaning
Deutschland

Free Virtual Event

Digitalisierung in der Chemieindustrie
Webinar

Digitalisierung in der Chemieindustrie

Save the Date: October 22, 2025
Die Veranstaltung wird über die Netzwerke CHEManager und CITplus einem Publikum von insgesamt mehr als 100.000 Fachleuten in ganz Europa präsentiert.

Webinar

Die Ära Chemie 4.0 gekonnt meistern
ERP für die Chemie

Die Ära Chemie 4.0 gekonnt meistern

Während die Nachfrage an Chemieprodukten in Westeuropa nur langsam wächst, steigt der Bedarf in Schwellenländern überdurchschnittlich.

Meist gelesen

Photo
14.05.2025 • ThemenDigitalisierung

KI im Engineering

Rösberg Engineering hat ein KI-Projekt aufgesetzt; bei dem eine Datenbasis, Infrastruktur und verschiedene Lösungen für KI-gestütztes Engineering entstehen

Photo
• 14.05.2025 • ThemenLogistik

Komplexität der Pharmalogistik steigt

Kann man an der Entwicklung der Pharmalogistik ablesen, welche wesentlichen Fortschritte die Pharmaforschung in den letzten Jahren gemacht und wie sich der Vertrieb pharmazeutischer Produkte verändert hat?