26.11.2010 • ThemenFM GlobalRisikomanagementSicherheit

Risikomanagement in der Praxis

Personen und Sachwerte zu schützen und Betriebsunterbrechungen zu vermeiden ist eine der wichtigsten Managementaufgaben. Die Herausforderung: Viele Gefahren sind nicht immer auf den ersten Blick erkennbar. CHEManager stellt in dieser mehrteiligen Beitragsreihe Risiken und Lösungsansätze vor, auf die Sicherheitsbeauftragte und Werksleiter ein besonderes Augenmerk legen sollten - von A wie Ammoniak bis Z wie Zutrittskontrolle.

Stellen Sie sich einmal vor, eine Gruppe von Arbeitern einer Fremdfirma führt Schweißarbeiten an der Deckenkonstruktion eines ungeschützten Lagerhauses durch. Ein Funken gelangt auf einen hoch gelegenen Fenstersims und bleibt dort unbemerkt liegen. Was nun folgt, ist ebenso bezeichnend wie vermeidbar: Einige Stunden nach Beendigung der Arbeiten fangen nacheinander ein Stapel Leerpaletten, der unterhalb des Fensters abgestellt wurde, und wenig später die Lagerung selbst Feuer. Innerhalb kürzester Zeit steht das gesamte Lagergebäude in Flammen.

Schadensvermeidung

Eine Verkettung unglücklicher Umstände? Mit Sicherheit nicht, denn der Schaden hätte höchstwahrscheinlich durch ein vorausschauendes Risikomanagement vermieden werden können. Um die mit dem Einsatz von Fremdfirmen einhergehenden Risiken bestmöglich zu minimieren bietet sich eine ganze Reihe organisatorischer Maßnahmen an. So beginnt das Risikomanagement schon beim Festlegen spezifischer Auswahlkriterien bei der Suche nach einem geeigneten Dienstleister. Ob hierfür die Position eines eigenen Fremdfirmenkoordinators eingerichtet werden sollte, hängt von der Größe des Betriebes ab.

Maßnahmen

Bei Heißarbeiten sollte ein formalisiertes Heißarbeiten-Genehmigungsverfahren eingehalten werden. Dieses sollte übrigens auch dann unbedingt eingehalten werden, wenn die Arbeiten von eigenem Personal durchgeführt werden. Genauso wichtig ist darüber hinaus die Abbestellung eines Brandpostens, der die Örtlichkeit auch nach Beendigung der Arbeiten kontinuierlich beobachtet. Denn ein Schwelbrand kann sich unter Umständen zunächst über mehrere Stunden ausbreiten, bevor offene Flammen entstehen. In jedem Fall sind betriebsfremde Mitarbeiter vor Aufnahme ihrer Tätigkeit in die bestehenden Sicherheitsvorschriften und ihren Arbeitsbereich einzuweisen. Selbst bei bekannten Fachfirmen, die routinemäßig Arbeiten in einem Betrieb durchführen, sollten Sicherheitsunterweisungen regelmäßig, z.B. einmal jährlich, stattfinden. Wie umfangreich das Maßnahmenpaket zum Schutz des eigenen Betriebes am Ende ausfällt, variiert von Unternehmen zu Unternehmen.

Fazit

Durch Fremdfirmen verursachte Schäden sollten nicht auf die leichte Schulter genommen werden. So lag der durchschnittliche durch Fremdfirmen verursachte Schaden bei der Untersuchung von 3.674 Schadenfällen durch unser Haus bei 1,06 Mio. €. Die Zahlen belegen: Die zunehmende Auslagerung von Geschäftsprozessen - ganz gleich ob es sich um kurzfristig nötige Reparaturen oder langfristige Instandhaltungsverträge handelt - birgt ein erhebliches Risikopotential. Weitere Informationen zum Umgang mit Fremdfirmen finden Sie auf CHEManager-online.com/Whitepaper.

 

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