Rechnungsstellung im Umbruch

PDF- und Papierbelege waren lange Standard. In vielen Chemie- und Pharmaunternehmen sind sie es noch heute. Europa hat jedoch längst den Kurs gewechselt: Immer mehr Mitgliedstaaten setzen auf strukturierte E-Rechnungen als Grundlage für kontinuierliche Transaktionskontrollen und perspektivisch für Echtzeitmeldungen an die Steuerverwaltung. Das verändert regulatorische Rahmenbedingungen und eröffnet zugleich Chancen für effizientere Prozesse. Wer bereits heute in internationalen Wertschöpfungsketten arbeitet, sollte deshalb schnellstmöglich beginnen, relevanten Geschäftsvorgänge auf die anstehende, digitale Transformation auszurichten.

Autor: Martin Bannik, Enterprise Account Executive, Thomson Reuters, Langenfeld

E-Rechnungen bilden die Grundlage für kontinuierliche Transaktionskontrollen...
E-Rechnungen bilden die Grundlage für kontinuierliche Transaktionskontrollen und perspektivisch für Echtzeitmeldungen an die Steuerverwaltung.
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Von der PDF-Rechnung zum Tax Reporting in Echtzeit

Bei einer E-Rechnungstellung werden strukturierte, maschinenlesbare Daten „System-zu-System“ erzeugt, übermittelt, verarbeitet und revisionssicher archiviert. Dabei erfolgt ein automatisierter Datenaustausch zwischen IT-Systemen ohne manuelle Zwischenschritte oder Medienbruch. Einfache PDF-Dateien wirken dagegen nur noch wie „elektronisches Papier“. Viele Länder kombinieren E-Rechnungspflichten mit Continuous-Transaction-Controls(CTC)-Mechanismen, wie Echtzeit- oder Vorabmeldungen sowie Genehmigungen durch die Finanzbehörden (sog. Clearence-Modelle). Auch Deutschland plant entsprechende Maßnahmen.

Rechnungstellung in Europa im Umbruch

Italien hat Clearance etabliert. Belgien steckt gerade mittendrin. Frankreich, Spanien, Polen, Rumänien und weitere Staaten konkretisieren ihre Ansätze. Parallel arbeitet die Europäische Union mit der Initiative „VAT in the Digital Age“, kurz ViDA, an der Harmonisierung des Mehrwertsteuersystems inkl. verpflichtender digitaler B2B-Meldungen (Digital Reporting Requirements, DRR) für grenzüberschreitende Umsätze, die bis Ende 2030 umgesetzt werden soll. Gerade für international tätige Unternehmen verdichtet sich damit der regulatorische Rahmen gleich doppelt: auf nationaler (E-Rechnung/CTC) und europäischer Ebene (ViDA/DRR).

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