16.09.2025 • ThemenInterviewChristine BuntePlasticsEurope

Perspektiven für die Kunststoffindustrie

Kunststoffe sind für unsere Gesellschaft unverzichtbar, sie tragen in Anwendungen wie Leichtbau oder Gebäudeisolierung zum Klimaschutz und zur Ressourcenschonung bei, schützen Lebensmittel und sind auch in der Medizintechnik unentbehrlich.

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Christine Bunte, Hauptgeschäftsführerin, Plastics Europe Deutschland
© Plastics-Europe -The-Tailors-Photography

Kunststoffe sind für unsere Gesellschaft unverzichtbar, sie tragen in Anwendungen wie Leichtbau oder Gebäudeisolierung zum Klimaschutz und zur Ressourcenschonung bei, schützen Lebensmittel und sind auch in der Medizintechnik unentbehrlich. Doch das ist nur die halbe Wahrheit. Denn Kunststoffe sind auch mitverantwortlich für Klimawandel und Umweltverschmutzung. Die Kunststoffindustrie ist entschlossen, nicht mehr Teil des Problems zu sein, sondern noch mehr Teil der Lösung zu werden. Doch die Rahmenbedingungen für die notwendigen Weichenstellungen sind alles andere als gut. Hohe Energiekosten, schwankende Rohstoffpreise, schwache Nachfrage, bürokratische Hürden und geopolitische Spannungen stellen die Unternehmen derzeit vor große Herausforderungen. Wie es der Branche dennoch gelingen kann, sich zukunftsfähig auszurichten und die klimaneutrale Kreislaufwirtschaft als gemeinsame globale Zukunftsaufgabe voranzubringen, diskutierte Michael Reubold mit Christine Bunte, Hauptgeschäftsführerin von Plastics Europe Deutschland.

CHEManager: Frau Bunte, Mitte August wurde in Genf auf internationaler Ebene über ein globales Plastikabkommen verhandelt – ergebnislos, wie wir wissen. Es sollte ein verbindliches Rahmenwerk für den Ausbau der globalen Abfallwirtschaft und Kreislaufsysteme für Kunststoffe schaffen. Wie beurteilen Sie das Scheitern der Verhandlungen?

Christine Bunte: Es ist enttäuschend, dass in Genf kein verbindliches Abkommen erreicht wurde. Nun braucht es einen neuen Anlauf auf zwischenstaatlicher Ebene. Noch immer haben 2,7 Milliarden Menschen, also jeder Dritte Mensch weltweit, keinen Zugang zu funktionierender Abfallwirtschaft. Das muss sich ändern. Ein globales Abkommen muss daher verbindliche Maßnahmen enthalten, um die Produktion nachhaltiger auszurichten, einen verantwortungsvollen Konsum zu fördern und den Ausbau der Abfallwirtschaft global zu ermöglichen. Kunststoffe sollten am Ende ihrer Nutzungsphase nicht mehr als Abfall enden, sondern müssen als wertvoller Rohstoff in den Kreislauf zurückgeführt werden. 


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