Intelligentes Wachstum vorantreiben
Azelis hat in den letzten zehn Jahren ein starkes digitales Fundament aufgebaut, das Daten, Menschen und Prozesse in seinem globalen Netzwerk miteinander verbindet

Von Kunden- und Auftraggeberportalen bis hin zu KI-gestützten Tools setzt das Unternehmen Erkenntnisse in die Tat um. Im Rahmen der CHEManager-Reihe über Digitalisierungsstrategien namhafter Unternehmen aus der Chemie- und Pharmabranche erläutern Dennis Hublitz, Group Director of Digital Transformation & Commercial Excellence, und Matthias Hofmann, Group Director of Innovation & Technology, im Interview mit Stefan Guertzgen, wie die digitale Transformation Azelis dabei hilft, das Kundenerlebnis zu verbessern, Innovationen zu beschleunigen und nachhaltiges Wachstum zu unterstützen.
CHEManager: Wie wirkt sich die Digitalisierung auf den Geschäftsansatz von Azelis in der Spezialchemiedistribution aus?
Dennis Hublitz: Die Digitalisierung hat sich von einem Enabler zu einem echten Beschleuniger unseres Geschäfts entwickelt. In den letzten zehn Jahren haben wir die notwendige Datengrundlage geschaffen und Dutzende von Unternehmen weltweit integriert. Dazu gehörte die Vereinheitlichung einer Reihe von ERP-, CRM- und BI-Systemen in einer einzigen Cloud-Umgebung, unterstützt durch eine zentrale Produktinformationsmanagement-Schicht. Diese „Single Source of Truth“ umfasst nun 62.000 Kunden und 2.800 Kundenbeziehungen und ermöglicht es uns, das richtige Produkt zum richtigen Zeitpunkt an den richtigen Kunden zu liefern.
Im Jahr 2024 haben wir unser digitales Rückgrat mit vier „Digital North Star“-Programmen verstärkt. Zu den ersten Ergebnissen gehören eine kürzere Markteinführungszeit, ein besserer portfolioübergreifender Vertrieb und eine höhere Prozesseffizienz. Kurz gesagt, die Digitalisierung hat uns geholfen, ein erkenntnisorientierter, schnellerer und agilerer Anbieter von Chemielösungen und -dienstleistungen zu werden.
Wie gehen Sie mit Daten und Informationen um, um einen Mehrwert für Ihr Unternehmen zu schaffen?
Matthias Hofmann: Unser wichtigstes Kapital ist eine umfangreiche und gut strukturierte Datenbasis. Im Laufe von zehn Jahren haben wir eine harmonisierte Taxonomie, ein weltweit gültiges Governance-Modell und einen cybersicheren Rahmen entwickelt. Dies ermöglicht es uns, Daten in jeder Phase unserer Wertschöpfungskette zu nutzen. Den Kern bilden konsolidierte Stammdaten in unserem Produktinformationsmanagementsystem, kurz PIM, die durch einen maßgeschneiderten Extraktor für maschinelles Lernen ergänzt werden, der sowohl strukturierte als auch unstrukturierte Dokumente in Sekundenschnelle einlesen kann. Dies erlaubt uns zum Beispiel, Cross-Selling-Empfehlungen auszusprechen, Formulierungen vorzuschlagen, die beschleunigte Erstellung von regulatorischen Dossiers – unterstützt durch generative KI-Tools – sowie Angaben von Daten zur biologischen Abbaubarkeit von Produkten bereitzustellen.
Können Sie Beispiele dafür nennen, wie die Digitalisierung die Art und Weise der Interaktion mit Geschäftspartnern verändert?
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