28.06.2012 • ThemenBITKOMPharmalogistikChemielogistik

Heinz-Paul Bonn / Bitkom: Logistik und IT – eine untrennbare Ehe

Heinz-Paul Bonn, Vizepräsident Bitkom und Vorsitzender des Vorstands GUS Group
Heinz-Paul Bonn, Vizepräsident Bitkom und Vorsitzender des Vorstands GUS Group

Bei optimalen Logistik-Prozessen geht es vor allem darum, den Warenfluss mit dem Informationsfluss zu harmonisieren. Deshalb ist die Informationstechnik inzwischen oft der wertschöpfende, kostenreduzierende und effizienzsteigernde Teil der Logistikinfrastruktur. Dabei ist „smart" mittlerweile schon bei den Transportmitteln zum Schlüsselwort geworden, denn sie senden zu jedem Zeitpunkt Informationen, um die Prozesse zu optimieren - das gilt im Großen bei Verkehrsleitsystemen und im Kleinen z.B. bei Staplerleitsystemen im Lager.

Während bislang der Schwerpunkt der Informationslogistik darauf lag, den Status von Waren und Transportern zu erfahren, soll nun der Status des gesamten Netzwerks mit allen Beteiligten ermittelt werden: Wo sind Staus? Wo ist Leerlauf? Wie können einzelne Prozesse enger miteinander verzahnt werden? Gleichzeitig bieten moderne IT-Lösungen Mehrwertinformation, die früher undenkbar waren: z.B. die minutiöse Rückverfolgbarkeit von Chargen oder die temperaturgeführte Lieferung und Lagerung über eine arbeitsteilige Lieferkette hinweg- beides sind gerade für die Pharma- und Chemiebranche besonders kritische Features.

Dabei werden Grenzen in einer globalen Logistik immer unwichtiger - sowohl die Grenzen zwischen Ländern, Regionen als auch zwischen Unternehmen. Die dazu passende Informationsinfrastruktur finden wir in der Cloud. Wenn wir Services und Informationen von jedem Punkt auf der Erde mobil aufrufen können, dann entspricht dies der Idealvorstellung der Logistik. Dies gilt umso mehr in den globalen Lieferketten international agierender Pharmaunternehmen. Tatsächlich werden immer mehr Logistikleistungen in die Cloud verlagert: Wir bestellen, bezahlen, konfigurieren, kommissionieren über die Cloud, planen Routen mit Google Earth, zahlen Maut-Gebühren über Cloud-Systeme und steuern ganze Fuhrparks und Warenströme über die Cloud. Diese globale Interoperabilität wird der Logistik zukünftig dabei helfen, ihr scheinbar oft vergessenes Hauptziel noch besser zu erreichen: die richtigen Dinge zum richtigen Zeitpunkt an den richtigen Ort zu bringen.

Für den Wirtschaftsstandort Deutschland ist dies übrigens eine entscheidende Entwicklung. Wir sind hier in der Lage, Prozess-Expertise als Lösung zu exportieren und so wirtschaftlich vielversprechende Standards weltweit zu setzen. Durch die Cloud wird Logistics ein internationaler Wirtschaftsfaktor, bei dem das Serviceland Deutschland seine Stärken ganz gezielt einbringen kann.

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