Hochleistungsadditive „tunen“ Thermoplaste: Für die Herausforderungen von E-Mobilität und Nachhaltigkeit
Zukunftsweisende Additive für technische Kunststoffe ermöglichen Compoundeuren die Herstellung von Werkstoffen mit Eigenschaften, die bisherige Leistungsgrenzen teils deutlich überschreiten. Genau solche Benchmarks sind bei OEMs und Zulieferern gefragt, denn sie müssen sich neuen Herausforderungen stellen. Schlagworte sind hier die Elektromobilität und die kontinuierliche Suche nach mehr Nachhaltigkeit durch Einsparungen von Material und Energie sowie das Recycling von Kunststoffen für deren Wiederverwendung.
Autorinnen: Kirsten Markgraf, Technical Product Manager Polymer Additives, und Kristina Frädrich, Marketing & Technical Product Manager Polymer Aditives, L. Brüggemann
Hochleistungsadditive 'tunen' Thermoplaste

Im Fokus stehen metall- und halogenfreie Additive, die eine enorme Steigerung der thermischen Beständigkeit bei uneingeschränktem Erhalt der elektrischen und flammhemmenden Eigenschaften bewirken, und Additive, die Rezyklate thermisch und mechanisch auf das Niveau entsprechender Neuware heben. Ein weiterer starker Hebel ist die Verbesserung der Fließeigenschaften beim Spritzgießen von Thermoplasten. Dies ermöglicht lange Fließwege auch bei komplexen Bauteilgeometrien mit geringen Wanddicken für den Leichtbau – besonders dann, wenn hohe Anteile an verstärkenden Fasern die mechanische Festigkeit erhöhen. Der deutsche Hersteller von Hochleistungsadditiven Brüggemann zeigt auf der Kunststoffmesse K 2025 Anfang Oktober in Düsseldorf, was heute möglich ist. In diesem Beitrag gibt es bereits erste Einblicke.
Das Additivportfolio wird durch die in 2022 erfolgte Übernahme der italienischen, heute zu 100 % integrierten Tochter Auserpolimeri, komplementiert. Brüggemann ist führend in der Entwicklung und Herstellung von Hochleistungsadditiven für Polyamide aller Art. Das Know-how von Auserpolimeri ergänzt anspruchsvolle Lösungen im Bereich chemisch funktionalisierter Polymere auf Polyolefinbasis, die als Schlagzähmodifikatoren insbesondere für Polyamide, eingesetzt werden. Hinzu kommen innovative Neuentwicklungen, darunter ein Additiv, das insbesondere bei hohen Temperaturen duroplastähnliche Eigenschaften erzielt, ohne die thermoplastische Verarbeitbarkeit für Anwendungen wie Polyolefinschäume, halogenfrei flammgeschützte (HFFR)-Compounds und Kabelanwendungen zu beeinträchtigen.
Inhalt:
Innovative Lösungen für E-Mobilität
Der zunehmende Einsatz elektrischer Antriebe in Kraftfahrzeugen führt zu einem höheren Bedarf an bspw. Steckverbindern, Batteriesystemen sowie Ladeinfrastrukturen. Dies bringt spezifische Herausforderungen mit sich, insbesondere in Bezug auf die Wärmebeständigkeit, den Flammschutz und die elektrischen Eigenschaften der dabei eingesetzten Thermoplaste. Das Additivportfolio von Brüggemann bietet darauf abgestimmte Lösungen.
Der metall- und halogenfreie Hitzestabilisator der neuesten Generation Brüggolen TP-H2217 wurde speziell für die Anforderungen der Branchen Elektro & Elektronik und E-Mobilität entwickelt. Er erhöht die Dauergebrauchstemperatur von verstärkten Polyamiden auf bis zu 8.000 h bei 170 °C und setzt damit einen neuen Industriestandard, ohne die Kriechstromfestigkeit (CTI) und den Flammschutz zu beeinträchtigen.
Über Additive für Polyamide hinaus wird das Portfolio um Stabilisatoren für vernetzte PE-Compounds erweitert. Brüggolen TP-H2431 ist ein spezieller Langzeit-Wärmestabilisator für Kabelanwendungen, welcher eine T3/T4 Klassifizierung ermöglicht. Er wird in Pelletform geliefert, ist auf außergewöhnliche thermische Stabilität im Dauereinsatz ausgelegt und eignet sich für Anwendungen basierend auf E-Beam und Sioplas Technologie.
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Anbieter
L. Brüggemann GmbH & Co. KGSalzstraße 131
74076 Heilbronn
Deutschland
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