Frauenförderung: Wirkung langsam spürbar


Programme zur Frauenförderung haben aus Sicht der meisten weiblichen Führungskräfte bislang keinen Einfluss auf die persönlichen Karriereaussichten. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Umfrage des Führungskräfteverbandes Chemie VAA.
Für die Zukunft erwarten viele Befragte allerdings eine zunehmende Wirkung solcher Maßnahmen auf die eigene Karriere. Rund ein Drittel der mehr als 2.500 Umfrageteilnehmer aus der chemischen Industrie und den angrenzenden Branchen gab an, dass in ihren Unternehmen Maßnahmen zur Erhöhung des Frauenanteils in Führungspositionen etabliert oder in Vorbereitung sind.
70% der Frauen und 53% der Männer aus diesen Unternehmen schreiben den Maßnahmen jedoch keinen Einfluss auf ihre bisherigen Karriereaussichten zu. Ein Viertel der Frauen nimmt einen leicht positiven Einfluss wahr, eine stark positive Wirkung spürt dagegen nur ein Prozent.
Einen etwas größeren Einfluss durch Maßnahmen zur Frauenförderung erwarten die weiblichen Führungskräfte jedoch für die Zukunft: 34% rechnen mit einer leicht positiven, weitere 8% mit einer stark positiven Wirkung für die eigene Karriere. Bei der Vorgängerumfrage im Jahr 2012 lag dieser Wert noch bei 2%.
VAA-Hauptgeschäftsführer Gerhard Kronisch sagte dazu: „Der Vergleich zur letzten Umfrage zeigt, dass die Wirkung der ergriffenen Maßnahmen langsam, aber zunehmend spürbar wird. Viele Frauen sehen allerdings auch für die Zukunft keinen positiven Einfluss der Frauenförderprogramme auf die eigene Karriere."
Ein erheblicher Anteil der männlichen Führungskräfte rechnet unterdessen mit einem negativen Einfluss auf die persönlichen Karriereaussichten: Ein Drittel der befragten Männer aus Unternehmen mit Frauenfördermaßnahmen geht für die Zukunft von einer leicht negativen Wirkung aus, ein Viertel sogar von einer sehr negativen Wirkung.
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