FDA empfiehlt quantitative NMR zur Chargenkontrolle



FDA empfiehlt quantitative NMR zur Chargenkontrolle – Infraserv Knapsack bietet quantitative NMR, Elementaranalyse und Viskosimetrie als Auftragsanalytik an.
Um preisgünstiger produzieren zu können, werden Arzneistoffe („ active pharmaceutical ingredients/ API") sowie Rohstoffe mehr und mehr aus dem asiatischen und indischen Raum bezogen.
Werden von den dortigen Produzenten andere als die vom Innovator beschriebenen Herstellungsprozesse benutzt, dann können die in den Arzneibüchern beschriebenen Reinheitsuntersuchungen, die ja auf einen bestimmten Herstellungsprozess abzielen, diese neuen Verunreinigungen häufig nicht nachweisen und quantifizieren.
Es resultiert möglicherweise ein verändertes Substanzprofil, auf die gemäß der Arzneibuchmonographie bislang nicht ausreichend untersucht wurde.
Durch den Einsatz geeigneter innovativer Analyseverfahren wie die quantitative Kernspinresonanz-Spektroskopie (qNMR) können diese veränderten Substanzprofile charakterisiert und quantifiziert werden.
Diese Probenuntersuchung sowie Elementaranalytik und Viskosimetrie bietet die Infraserv Knapsack jetzt als auftragsanalytische Dienstleistungen an.
In einem aktuellen Fall mussten im März 2008 nach dem Auftreten von zum Teil schwerwiegenden Nebenwirkungen bereits ausgelieferte Chargen von Medikamenten vom Markt zurückgerufen werden.
Es konnte nicht ausgeschlossen werden, dass eine Kontamination durch unbekannte Verunreinigungen vorliegt. Die Tatsache, dass der zur Herstellung verwendete Rohstoff mehrere Fertigarzneimittelchargen betraf, begründete den erweiterten Umfang des Rückrufs.
In den USA verdichteten sich die Hinweise, dass die Zwischenfälle die Folge einer Kontamination sind, die möglicherweise bei den Herstellern des Rohstoffes entstanden sind.
Die dem Original-Rohstoff ähnlichen Eigenschaften der Kontamination hatten zur Folge, dass die üblichen Kontrolltests nicht anschlugen.
US- Forschern ist es dann Anfang März 2008 gelungen, zwei Nachweisverfahren für die Verunreinigungen zu entwickeln. Sie können mittels kapillarer Elektrophorese und 1HNMR Spektroskopie vom Original-Rohstoff unterschieden werden. Die amerikanische Gesundheitsbehörde FDA hat angeordnet, dass auch andere (bisher nicht betroffene) Hersteller ihre Chargen testen müssen. Dies dürfte auch in Deutschland bevorstehen.
Die Ermittlung der Ursache ist bei den Behörden in Deutschland und in den USA noch nicht abgeschlossen, teilte das BfArM mit.
Kernspinresonanz-Spektroskopie (NMR) ist nicht nur ein gutes Werkzeug bei der Strukturaufklärung in der Organischen Chemie und Synthesechemie.
Die Anwendungsgebiete umfassen Reinheitsuntersuchungen, Umweltanalytik, Kohlenwasserstoffanalytik, Polymerchemie, Stereochemie, Bestimmung von Referenzwerten z. B. für HPLC, Charakterisierung von Referenzmaterialien. Es lassen sich z. B. Aussagen über magnetische Relaxationszeiten treffen.
Diese Relaxationszeiten korrelieren im Falle von z. B. Polymeren mit der Kettenbeweglichkeit des betrachteten Werkstoffs. Daher lässt sich NMR beispielsweise zur Bestimmung der Vernetzungsdichte oder zur Charakterisierung des Alterungszustands polymerer Werkstoffe einsetzen.
Die sehr kurze Messzeit, die relativ unproblematische Probenpräparation, sowie die geringen Probenmengen machen NMR zu einer preisgünstigen und schnellen Prüfmethode. So gewinnt die NMR-Spektroskopie aufgrund ihrer hohen Genauigkeit und Präzision für industrielle Anwender im regulierten Umfeld (Pharma, Medizintechnik) zunehmend an Attraktivität.
Die quantitative NMR („qNMR") basiert auf vier zu betrachtenden Anwendungen: Bestimmung von Stoffmengenverhältnissen und -anteilen sowie Reinheits- und Gehaltsanalyse.
Innerhalb der industriellen Wertschöpfungskette bietet sie somit Unterstützung bei vielen analytischen Fragestellungen unter Einhaltung der GMP-Regelwerke, wie z. B.:
- Identitätsprüfung
- Charakterisierung von Referenzsubstanzen
- Gehaltsbestimmung von Reinsubstanzen
- Bestimmung der Relativgehalte verschiedener Komponenten in Stoffgemischen
- Identifikation unbekannter Nebenkomponenten
- Routine & Eingangskontrolle, sowie Freigabeanalytik
- Methodenentwicklung und - validierung
Fortschreitende technische und methodische Fortschritte machen die NMR zu einem wichtigen Werkzeug für die Medikamentenentwicklung in der pharmazeutischen Industrie.
Um das attraktive Spektrum der Analytik Services der Infraserv Knapsack für ihre Kunden im GMP-Umfeld weiter zu stärken und auszubauen, ist die Pharmaanalytik um drei wichtige Bereiche erweitert worden.
Drei neue Bereiche: Quantitative NMR, Elementaranalytik und Viskosimetrie
Ein GMP-Bereich ist der Einsatz unserer Elementaranalysatoren für die CHN-Bestimmung. Unser Labor verfügt über moderne Analysentechnik der Quantifizierung der klassischen Elemente Kohlenstoff, Wasserstoff und Stickstoff.
Wir bieten Analysen von Reinund Feststoffen sowie von Flüssigkeiten an. Zur Qualitätskontrolle, Optimierung und Neuentwicklung f luider Systeme stehen für viskosimetrische Bestimmungen ein kompletter Kapillarsatz und die Rotationsviskosimetrie zur Verfügung, welche in wichtigen Gebieten breite Anwendung findet:
- Arzneibuchprüfungen nach EP und USP/NF
- Produktionskontrolle
- Verarbeitbarkeit und Förderbarkeit von Farben und Lacken
- Polymere, Klebstoffe, sowie Polymerlösungen.
Kontakt:
Dr. Wolfgang Seitz, Analytik Services
InfraServ GmbH & Co. Knapsack KG, Hürth
Tel.: 02233/486498
Fax: 02233/48946498
wolfgang.seitz@infraserv-knapsack.de
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