20.08.2025 • ThemenPharma & BiotechWasserIndustriewasser

Europäische Kommunalabwasserrichtlinie könnte zu Versorgungsengpässen bei Arzneimitteln führen

Die EU-Kommunalabwasserrichtlinie – kurz: KARL – soll die Wasserqualität in der Europäischen Union verbessern. Die Überarbeitung der Richtlinie aus dem Jahr 1991 sieht die Einführung einer vierten Reinigungsstufe vor und fokussiert sich auf die Entfernung von Mikroverunreinigungen wie Arzneimittelrückstände und Bestandteile von Kosmetika, die größtenteils durch private Haushalte und menschliche Ausscheidungen ins kommunale Abwasser gelangen. Doch KARL ist fachlich und politisch am Ende. Es gibt in der EU keine Institution mehr, die die überarbeitete Richtlinie in der jetzigen Form inhaltlich verteidigt.

Interview mit Jörg Wieczorek, Pharma Deutschland

Europäische Kommunalabwasserrichtlinie könnte zu Versorgungsengpässen bei...
© Kùmo - stock.adobe.com

Niemand ist so kühn zu behaupten, dass es abseits der Arzneimittelrückstände und der Spurenstoffe aus Kosmetikartikeln keine nennenswerten anderen Spurenstoffe im kommunalen Abwasser gibt. Tatsächlich wäre das sogar doppelt falsch. Denn erstens werden im Kommunalabwasser zahlreiche andere Spurenstoffe nachgewiesen und zweitens existiert weder auf nationaler noch auf europäischer Ebene ein vollständiges Register aller Spurenstoffe im Abwasser.
Dass niemand aktuell genau sagen kann, welche Spurenstoffe in welchen Konzentrationen im Abwasser sind, ist nicht das einzige Problem. Auch über die Kosten der Errichtung und des Betriebs von vier Klärstufen gibt es keine gesicherten Informationen. So hat der Verband kommunaler Unternehmen (VKU) 2024 Kostenschätzungen vorgelegt, die zum Teil schon weit unter den Baukosten von Reinigungsstufen liegen, die in den letzten Jahren gebaut wurden oder aktuell in Planung sind.

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