Dynamik im Dienstleistungsgeschäft erfordert kontinuierliche Weiterentwicklung


Bock & Schulte ist Partner von Industrie und Handel für die Lohnbearbeitung und Lagerung von Rohstoffen. Die Kernkompetenzen des Unternehmens liegen in den Bereichen Ab- und Umfüllen, d.h. im Repacking, sowie im Mahlen, Mischen, Sieben und in den Silo-LKW-Beladungen von Feststoffen. Diese Leistungen werden sowohl als Einzelleistungen als auch in nahezu beliebiger Kombination angeboten, je nach Zielstellung des Kunden. Optional wird dabei die Abwicklung sämtlicher zugehöriger Logistikaufgaben eingeschlossen. Dr. Birgit Megges befragte Andreas Bock, Geschäftsführer von Bock & Schulte, zum Angebot und zur Weiterentwicklung des Dienstleisters.
CHEManager: Herr Bock, welche Absatzmärkte bedienen Sie mit Ihrem Angebot?
A. Bock: Wir sehen unseren wesentlichen Markt überall dort, wo wir unseren Kunden helfen können, ihre Rohstoffe für den jeweiligen Einsatzbereich zu optimieren. Einen hohen Stellenwert haben dabei die chemische Industrie, der Bereich Automotive, die Futtermittelindustrie sowie die Lebensmittelzusatzstoffe. Entsprechend breit sind wir dazu aufgestellt und dafür nach DIN EN ISO 9001:2008, GMP+, HACCP sowie nach DIN EN ISO 14001-2004 zertifiziert.
Können Sie ein Beispiel für Ihre Partnerschaft mit einem Kunden nennen?
A. Bock: Unser Geschäftsbereich „Repacking“ steht beispielsweise parat, wenn Produkte nicht so verpackt vorliegen, wie sie beim Endkunden eingesetzt werden müssen.
Häufig ist es so, dass die fortschreitende Automatisierung in den Fertigungsprozessen speziell angepasste Verpackungen erforderlich macht, in der die Rohstoffe oftmals vom Produzenten nicht bereitgestellt werden können. Stichworte hierzu sind Verpackungen mit speziellen Abmessungen für automatische Beschickungsanlagen, exakte Füllgewichte bis zur Nachkommastelle, um auch bei unterschiedlichen Rezepturen keine Restmengenproblematiken — ich denke hier an Staub oder die Entsorgung — zu haben. Genauso gehört auch die Umfüllung in selbstauflösende Verpackungen oder Industriecontainer dazu.
Ein anders großes und stetig wachsendes Thema ist die Anlieferung von Rohstoffen in Silofahrzeugen. Importierte Waren liegen in der Regel in Big Bags oder als Sackware vor. Wir verfügen über verschiedenste Optionen, wie beispielsweise mit Magnetabscheidung, um diese in Silofahrzeuge zu verladen. Aufgrund unserer Nähe zum Hamburger Hafen in Verbindung mit eigenen Lageroptionen können wir mit unserem Geschäftsbereich „Repacking“ hier häufig helfen, ohne dass zusätzlicher Logistikaufwand entsteht.
Wie stellen Sie sich auf die sich stets wandelnden Bedürfnisse Ihrer Kunden ein?
A. Bock: Grundsätzlich kann ich sagen, dass unser Geschäft traditionell eine große Dynamik beinhaltet, aus der eine kontinuierliche Weiterentwicklung entsteht.
Als seit 1932 am Markt tätiges Unternehmen freuen wir uns über einen Stamm von weit über hundert Kunden, mit denen wir einen regelmäßigen Dialog pflegen. Hierbei stehen wir ständig wechselnden Anforderungen gegenüber und entwickeln gemeinsam mit unseren Kunden jeweils bedarfsgerechte Lösungen.
Welche technischen Möglichkeiten besitzen Sie, um den zukünftigen Ansprüchen Ihrer Kunden gerecht zu werden?
A. Bock: Unsere Anlagen sind unter zwei Gesichtspunkten errichtet: Einerseits besitzen sie ein Höchstmaß an Flexibilität, um möglichst vielen Anforderungen gerecht werden zu können. So verfügen wir beispielsweise über technische Anlagen zum Sieben, Desagglomerieren, Homogenisieren und zum Umgang mit divergierenden Schüttvolumina. Andererseits sind alle Anlagen so aufgebaut und dimensioniert, dass Restlosentleerungen möglich und Produktkontaminationen durch Vorproduktspuren ausgeschlossen sind.
Gleichzeitig realisieren wir kundenspezifische Lösungen im Outsourcing-Verfahren. So betreiben wir unter anderem seit vielen Jahren eine Mischanlage, in der wir Applikationen für die Gummiindustrie herstellen und eine weitere für Mischungen, die ihren Einsatz in der Bauchemie finden. Aktuell errichten wir eine Zerkleinerungsanlage für ein Produkt der Klebstoffindustrie.
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