Drucklufterzeugung in der Erdölchemie


Die Hamburger Firma Unimatic projektierte für ein norddeutsches Unternehmen der Erdölchemie eine neue Druckluft-Containerstation mit drei drehzahlgeregelten Schraubenverdichtern und einer besonders energiesparenden Trocknerkombination.
Die Aufgabenstellung für die Erzeugung des diskontinuierlichen Arbeitsluftbedarfs des Chemiewerkes war eindeutig: Jede Bedarfsmenge muss wirtschaftlich mit geringem Serviceaufwand erzeugt und aufbereitet werden. Die Unimatic-Ingenieure entschieden sich für den Einsatz von drei drehzahlgeregelten Schraubenkompressoren vom Typ L 75 RS, die jeweils maximal 12 m3/min Druckluft erzeugen. Thorsten Bockelmann, Technischer Direktor der Firma Unimatic: „Diese Verdichter arbeiten über einen breiten Drehzahlbereich mit hohem Wirkungsgrad. Deshalb können jeweils 2 Verdichter mit Halblast laufen und bedarfsgerecht Druckluft erzeugen. Eine Kaskadierung ist nicht nötig.“
Ein Grund für den energiesparenden Betrieb der L-Serie ist der effiziente Elektromotor der Verdichterstufe, die im CompAir-Werk in Simmern gefertigt wird. Die vollelektronische Steuerung Delcos 3100 sorgt für die Überwachung der Betriebsparameter und den kontinuierlichen Abgleich von Bedarf und Liefermenge. Die Forderung, auch die Druckluftaufbereitung unter diesen Bedingungen so effektiv wie möglich zu gestalten führte dazu, dass der Chemiebetrieb zu den ersten Anwendern der CDT-Drucklufttrockner von CompAir gehört.
Kälte- und Adsorptionstrockner sind in einem kompakten Gehäuse kombiniert und können wahlweise als reine Kältetrockner oder in Kombination mit der Adsorptionsstufe betrieben werden. Durch diese Wechselfunktion und die optimale regelungstechnische Abstimmung von Kälte- und Adsorptionstrocknung über die Regelgrößen Temperatur und Feuchtegehalt spart der Anwender so viel Energie, dass sich die Anschaffungskosten schnell amortisieren. Das zeigt auch eine Modelrechnung von Unimatic im Vergleich mit einem Schraubenkompressor mit Kältetrockner und nachgeschalteter Adsorptionstrocknung: „Die Qualität der Druckluft ist bei beiden identisch, die Liefermenge ebenfalls. Bei 8.000 B/h und Stromkosten von 12 Cent pro kWh ergeben sich für den CDT-Hybridtrockner aufbereitungsspezifische Energiekosten von rund 6.100 €. Bei der Anlage mit separatem Kälte- und Adsorptionstrockner sind es 12.200 €. Der Anwender spart also 50 % Energie. Hinzu kommen die Energiekosten, die sich aus dem erhöhten Differenzdruck ergeben. Dieser ist mit 0,6 bar doppelt so hoch wie beim Hybridtrockner. Das bedeutet eine weitere Energiekosteneinsparung von rund 2.500 €.“
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