Chemieparkbetreiber Currenta entwickelt neue Entsorgungs- und Recyclingprozesse


Abfälle sind Rohstoffe am falschen Platz: So lautet das Credo des Chemieparkbetreibers Currenta. Die Firmen an ihren Standorten entwickeln stetig neue wirtschaftliche Recyclingverfahren, um Chemie- und Industrieabfälle als Rohstoffquelle zu erschließen. Der Dienstleister unterstützt sie bei der Optimierung von Entsorgungs- und Recyclingprozessen, ist um umweltgerechte und sichere Abfallentsorgung bemüht und sieht sich zur Schonung wertvoller Ressourcen in der Verantwortung. Zum einen werden die Abfallmengen verringert, zum anderen die anfallenden Reststoffe umweltschonend mit optimierten Maschinen und innovativen Ideen recycelt.
Durch einen Wechsel der Perspektive und eine konsequente Fokussierung auf Kundenwünsche sollen künftig die Abfallprozesse der Unternehmen optimiert werden, verspricht Umweltleiter Dr. Hans Richter. Ein Ansatz, der bei den Standortfirmen gut ankommt. So lobt bspw. Michael Ertl, Leiter des Standort-Office von Lanxess: "Es ist bemerkenswert, wie wir hier dabei unterstützt werden, Stoffkreisläufe zu schließen und innovative Ansätze weiterzuentwickeln."
Altgeräte werden mit neuem Verfahren aufbereitet
In Altgeräten finden sich verborgene Schätze. Lithium-Ionen-Akkus enthalten z.B. wertvolle Metalle. Beim Recyceln lassen sich diese nur mit erheblichem sicherheitstechnischem Aufwand und unter großem Materialverlust trennen. Der Leverkusener Chemieparkbetreiber hat ein weltweit einzigartiges Recyclingverfahren entwickelt, das drei wesentliche Vorteile verbindet: Die Schadstoffe der Akkus werden sicher und vollständig entfernt, deren Metallanteil fast ohne Verlust zurückgewonnen und die Energie, die in Form von Wärme entsteht, als Dampf für Produktionen am Standort genutzt. Dieses Recycling-Verfahren, das Currenta nun zusammen mit der Firma Accurec betreibt, erweist sich in der Praxis als äußerst effizient, sicher und umweltfreundlich.
Kooperation mit Hochschulen für mehr Effizienz
Fortschritt durch Forschung: Der Parkmanager arbeitet in verschiedenen Bereichen mit Hochschulen aus Nordrhein-Westfalen zusammen. Gemeinsam optimieren sie Entsorgungsanlagen und entwickeln neue Recyclinglösungen. Mit Studenten der Universität Duisburg/Essen wurde bspw. eine verbesserte Messmethode im Bereich der Abwasserreinigung erarbeitet. Ein Sensor berechnet die Aktivitäten von Bakterien, die Stickstoffverbindungen abbauen. Das Besondere daran: Er misst direkt im Schlamm der Kläranlage. So wird noch schneller vor möglichen bakterientoxischen Stoffen gewarnt und so kann die Betriebssicherheit der Kläranlage verbessert werden. Gemeinsam mit anderen Maßnahmen trage dieser Prozess schon heute zu einem effektiven und sicheren Entsorgungssystem bei, freuen sich die Entwickler. Sie wollen weiter an Ideen tüfteln, um die Recyclingprozesse noch effizienter zu gestalten, damit immer mehr Ressourcen gespart und Stoffkreisläufe geschlossen werden können. (op)
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