22.07.2014 • ThemenBig DataCM 13/14Volker Oestreich

Big Data

Dr. Volker Oestreich
Dr. Volker Oestreich

Tom und Sue leben im Nordosten der USA. Beide sind berufstätig, sie zählen sich zum Mittelstand und ihre Gehälter ermöglichen ihnen ein halbwegs gutes Auskommen mit dem Einkommen. Zum Einkaufen nutzen sie ihre Partner-Kreditkarten, deren Kreditrahmen sie ab und zu ausschöpfen. Zur Fußball-Weltmeisterschaft sollte eine neuer Großbildschirm her und für den Garten ein neuer Grill samt Zubehör, um die amerikanische Mannschaft im Kreis der Freunde feiern zu können. Doch beim Einkauf ergaben sich Probleme: der Kreditrahmen ihrer Karten war plötzlich deutlich reduziert. Der Grund für diese Maßnahme wurde Tom und Sue nie offiziell mitgeteilt: ihr Einkaufsverhalten zeigt deutliche Übereinstimmung mit typischen Einkaufsmustern von Paaren, die sich im Laufe von zwei Jahren scheiden lassen. Die damit verbundenen Turbulenzen veranlassen die Banken, vorsichtshalber mal den Kreditrahmen und damit die Risiken zu senken. Big Data beeinflusst Einzelschicksale auf Grund von statistischen Werten.

In der chinesischen Produktionsstätte eines großen europäischen Chemiekonzerns gibt es aus unerfindlichen Gründen mehrmals im Jahr deutliche Einbrüche in der Ausbeute des Prozesses. Bei der Ursachenforschung sind die Experten ratlos. Erst als alle in der Anlage verfügbaren Messdaten über einen langen Zeitraum einer Analyse unterzogen werden, erkennt man Korrelationen zwischen den Daten einer technologisch weit vorgeschalteten Vorstufe und der Ausbeute des Endproduktes. Und tatsächlich lassen sich jetzt durch geeignete Maßnahmen die Probleme mit der Ausbeute beheben. Big Data trägt zur Effizienz in der verfahrenstechnischen Industrie bei.

Sind diese Beispiele Fiktion oder Realität? Jedenfalls gibt es bei neuen Technologien wie so oft mehrere Seiten der Medaille. Die Bewertung, ob und wie neue Technologien eingesetzt werden, wo ihre Chancen und Risiken liegen und wie Ergebnisse zu bewerten sind, bleibt den Fachleuten und Entscheidungsträgern überlassen. Dazu wird es immer wichtiger, über weite Grenzen hinweg informiert zu sein. Nur wer gut informiert ist und auf dieser Basis gute Entscheidungen trifft, wird im Wettbewerb die Nase vorne haben. 

Ich wünsche Ihnen wie immer ein gutes und erfolgreiches Studium Ihres aktuellen CHEManager. Wir bieten Ihnen die Informationen, die Ihnen helfen, nachhaltig die Belange Ihres Unternehmens, Ihrer Mitarbeiter und Ihrer Umwelt zu verfolgen.

 

Ihr

Dr. Volker Oestreich

 

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