7Days Group: Schweizweites Netz für aktiv temperierte Arzneimitteltransporte

Bewegung im schweizerischen Markt für Arzneimitteltransporte: Durch das neue...
Bewegung im schweizerischen Markt für Arzneimitteltransporte: Durch das neue 7Days Netz mit aktiver Temperaturführung und elf Depots sollen Apotheker ihre Bestellungen jetzt schneller und einfacher erhalten. Der erste Kunde ist der schweizerische Generika-Vertrieb Mepha.

Unter der Marke 7Days Logistics hat die internationale 7Days Group, Frankfurt, im August 2017 ein schweizweites Netz für aktiv temperierte Arzneimitteltransporte gestartet. Dabei werden pharmazeutische Produkte von der Abholung bis zur Zustellung bei 15 bis 25°C transportiert und umgeschlagen.
Die EU-GDP (Good Distribution Practice), die strengen EU-Regeln der guten Vertriebspraxis für Arzneimittel, wurden von der Schweiz übernommen und sind auch hier verpflichtend. Diese Regelungen sehen in ihrer jüngsten Fassung vor, dass die Bedingungen, die bei der Herstellung gelten, auch beim Transport einzuhalten sind. Damit soll verhindert werden, dass die Wirksamkeit der Medikamente eingeschränkt wird. Ein wesentlicher Faktor dabei ist die Temperatur.

Validierte, zertifizierte Transportfahrzeuge
„Für die allermeisten Arzneimittel kann durch den Transport bei Raumtemperatur, das ist der Korridor von 15 bis 25°C, eine 100prozentige Wirksamkeit garantiert werden“, erläutert Carsten Glos, Geschäftsleitung 7Days. „Diese Arzneimittel werden deshalb in unserem Netz in Spezialfahrzeugen transportiert und in entsprechend temperierten Hallen umgeschlagen.“
Fahrzeuge und Umschlageinrichtungen sind hinsichtlich der Einhaltung, Überwachung und Dokumentation des Temperaturkorridors besonders validiert und zertifiziert. Ein eigener Temperaturlebenslauf ermöglicht auch im Nachhinein jederzeit die Rückverfolgbarkeit der Temperaturdaten für jede einzelne Sendung.
Glos: „Theoretisch wäre eine Temperierung auch mit Spezialverpackungen inklusive Kühlakkus möglich, dem sogenannten Passivtransport. Praktisch ist das zu aufwändig und auch deshalb zu teuer, weil das Transportgewicht deutlich steigt.“

Zusätzliche Lösung für kühlpflichtige Medikamente geplant
Durch die aktive Temperierung der Logistikkette sparen sich die Kunden des Pharmalogistikers die Thermoverpackungen und der Empfänger muss diese Verpackung nicht entsorgen oder zurückführen. Außerdem können die Kunden dank aktiver Temperierung jetzt auch vor Wochenenden und Feiertagen bestellen. Bisher erfolgte an solchen Tagen meist kein Versand, weil die Einhaltung der Temperatur bei einem Passiv-Transport, der mehr als einen Tag dauert, problematisch ist.
Zurzeit entwickelt 7Days eine zusätzliche Lösung für die aktive Temperierung kühlpflichtiger Medikamente. Solche Arzneimittel müssen bei 2 bis 8°C  gelagert und transportiert werden. Ziel ist es, sie noch in diesem Jahr im selben Netz in einer separaten Temperaturzone zu befördern. Bis dahin werden kühlpflichtige Medikamente in separaten Thermoboxen mitgenommen.

Erster Pharmakunde in der Schweiz
Der erste Kunde der aktiv temperierten Arzneimitteltransporte 7Days Logistics ist der Schweizer Generika-Hersteller Mepha und einer der größten Versender von Arzneimitteln des Landes. Für ihn übernimmt 7Days die Ware zentral in seinem Logistikzentrum in Egerkingen und liefert sie von dort aus über zehn weitere Umschlagzentren landesweit aus.
Mepha hat die Funktionalität des neuen schweizerischen Pharmanetzes im Juli 2017 in einer mehrwöchigen Pilotphase getestet. Dabei wurden schrittweise neue Gebiete abgedeckt und immer mehr Menge eingespeist. „Der Pilot ist so erfolgreich gelaufen, dass wir Anfang August nahtlos in den Regelbetrieb übergegangen sind“, so Glos. „Nach und nach werden wir jetzt weitere Kunden aufschalten, die ihre Nutzung des Systems bereits zugesagt haben.“
 

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