Strategie & Management

Chemie und Know-how zum Schutz des Wassers

Lanxess-Bildungsinitiative zum Weltwassertag in NRW

24.03.2010 -

Der Weltwassertag am 22. März, den die Vereinten Nationen 1992 ins Leben gerufen haben, erinnerte gerade daran, dass das Lebenselixier Wasser in vielen Teilen der Erde Mangelware ist. Mit Aktionen an den Standorten weltweit möchte Lanxess in diesem Jahr auf die globalen Wasserproblematiken aufmerksam machen. In dieser Woche bereits haben Schüler aus Nordrhein-Westfalen im Rahmen der Lanxess-Bildungsinitiative gemeinsam Konzepte innerhalb der EU-Wasserrahmenrichtlinie erarbeitet.
„Der Weltwassertag ist für uns einer der Höhepunkte des Wasserjahres, zu dem wir das Jahr 2010 bei Lanxess erklärt haben", sagt Dr. Axel C. Heitmann, Vorstandsvorsitzender des Chemiekonzerns. Zunehmende Weltbevölkerung, Umweltverschmutzung, Klimawandel und versiegende Brunnen werden Wasser in den kommenden Jahrzehnten so wertvoll machen wie Erdöl.
Zur Lanxess-Bildungsinitiative sagte Rainier van Roessel, Vorstandsmitglied und Arbeitsdirektor von Lanxess: „Wir wollen die Schüler ermutigen, über den Tellerrand der naturwissenschaftlichen Disziplinen zu blicken. Denn die gerechte Verteilung des Wassers ist nicht nur ein technisches, sondern oft auch ein gesellschaftliches Problem." Auch in Südafrika, Indien oder den USA sind im Verlauf des Jahres weitere Schulprojekte von Lanxess geplant, bei denen Schüler Lösungsansätze für lokale Wasserprobleme entwickeln.

Weltweite Aktionen

In Indien beraten im Zuge eines Wasserkolloquiums Vertreter aus Wirtschaft und Politik über Wege zur Bekämpfung der Wasserverschmutzung im Land. Auch an weiteren Standorten in China, Südafrika oder den USA werden auf Initiative von Lanxess lokale Wasserprobleme diskutiert und Lösungen erarbeitet. Die Ergebnisse stellt das Unternehmen in einer weltweiten Dokumentation zusammen.
Die guten Erfahrungen bei dem 2006 mit Studenten der Universität Cottbus gestarteten Projekt „Wasserreinigung in Bangladesch" ermutigten Lanxess, gemeinsam mit jungen Menschen Lösungen zu erarbeiten. Denn dort gilt es, Arsen aus dem Trinkwasser zu entfernen. In vielen Regionen Asiens, aber auch in den USA und in Südamerika kommen im Grundwasser zum Teil sehr hohe Arsen-Konzentrationen vor. Die in Bangladesch eingesetzten mobilen Filtersysteme mit einer Füllung aus dem Eisenoxid Bayoxide E33 sind einfach zu bedienen und reinigen das Wasser schnell und kostengünstig.
Auch auf dem afrikanischen Kontinent sind Menschen in Sachen Trinkwasserversorgung auf Unterstützung angewiesen. Das 2008 gestartete Kooperationsprojekt zwischen Lanxess und der African Medical and Research Foundation (AMREF) hat sich zum Ziel gesetzt, die hohe Krankheits- und Sterblichkeitsrate infolge von unreinem Wasser und fehlender Hygiene in Tansania zu mindern. Mit finanzieller Unterstützung und dem Know-how von Lanxess werden 25 Schulen mit Regenwasseraufbereitungssystemen sowie Sanitäranlagen ausgestattet. Rund 10.000 Kinder profitieren nach Abschluss des Projektes von sauberem Wasser und hygienischen sanitären Einrichtungen.

Tradition und Innovation

Für die Aufbereitung von Wasser und eine effiziente Nutzung des wertvollen Rohstoffs sind weltweit Produkte von Lanxess im Einsatz - in nahezu jedem Industriezweig. Das betrifft Trink-, Ab- und Grundwasser sowie Wasser, das in industriellen Prozessen eingesetzt wird. So tragen die leistungsstarken Ionenaustauscher der Marke Lewatit seit mehr als sieben Jahrzehnten dazu bei, die globalen Wasserprobleme zu reduzieren. Sie entfernen beispielsweise toxische Verunreinigungen wie Schwermetalle und andere schädliche Stoffe wie z.B. Nitrate, Arsen oder Borat aus Trinkwasser. Zudem sind Ionenaustauscherharze fester Bestandteil industrieller Prozesse, in denen durch Wasserrecycling große Mengen Wasser gespart werden können. Breite Anwendung finden Lewatit-Produkte auch in der Abwasseraufbereitung z.B. in der metallverarbeitenden Industrie. Darüber hinaus werden sie in der Grundwassersanierung hauptsächlich zur Entfernung von Chromat und Zyaniden eingesetzt. Durch die kürzlich angekündigte Investition in Höhe von 30 Mio. € in die Membranfiltrationstechnologie am Standort Bitterfeld können nach derzeitiger Planung ab 2011 zusätzliche Produkte für die Wasseraufbereitung angeboten werden.
Aus tropfenden Hähnen geht in vielen Industrieländern mehr Trinkwasser verloren, als manche Weltregion zur Deckung des Bedarfs ihrer Bevölkerung bereithält. Wenn es darum geht, Flüssigkeiten flexibel von einem Ort zum anderen zu leiten oder bewegliche Teile in Maschinen abzudichten, führt kaum ein Weg an Gummi vorbei. Lanxess liefert als einer der weltweit führenden Synthesekautschukhersteller beispielsweise Buna EP für elastische Gummidichtungen in Spülmaschinen oder für EPDM-Membranen in biologischen Reinigungsstufen im Klärwerk sowie hitze-, druck- und chemikalienbeständige Hochleistungsdichtungen aus Therban für Haushaltsgeräte und industrielle Einsatzgebiete.
Das Leverkusener Unternehmen bietet auch innovative Lösungen für die Wasserenthärtung. In Haushalt, Industrie und Handwerk - überall dort, wo Wasser eingesetzt wird, werden Dispergier- und Komplexiermittel benötigt, um Wasser effizienter nutzen zu können. Die biologisch abbaubaren Produkte aus dem Sortiment Baypure verhindern Kalkablagerungen in Wasch- und Spülmaschinen, lösen Steine in Entwässerungsrohren auf und helfen bei der Ölgewinnung.
„Allerdings ist Lanxess nicht nur anerkannter Lieferant von Spezialchemikalien, Ionentauschern und Synthesekautschuken. Wir stellen unseren Kunden auch Know-how zur Verfügung", sagt Heitmann. „Auch damit können wir ihnen helfen, Wasser einzusparen und insbesondere die Verschmutzung von Abwasser zu reduzieren - damit lassen sich Produktionsverfahren angesichts steigender Kosten für die Abwasserreinigung wirtschaftlicher gestalten." Beispielhaft hierfür wurden zahlreiche Produkte für die Lederherstellung entwickelt, die aus ökologischer Sicht einen deutlich effizienteren Herstellprozess ermöglichen und somit die Verschmutzung des Abwassers reduzieren. Auch helfen sie, Wasser bei der Lederherstellung einzusparen.

Verantwortungsvolles Handeln

Die Schonung von natürlichen Ressourcen durch möglichst effizienten Einsatz von Rohstoffen und Energien sowie die Reduzierung von Emissionen und Abfällen versteht der Spezialchemie-Konzern als ständige Aufgabe im Rahmen seiner unternehmerischen Verantwortung für Mensch und Umwelt - und das weltweit. „Unser Know-how und unsere Produkte helfen in aller Welt Wasser zu reinigen, einzusparen und sinnvoller einzusetzen", so Heitmann. Gelungene Beispiele für diesen Anspruch sind rund um den Globus zu finden - etwa in Porto Feliz, Brasilien, Jinshan, China, La Wantzenau, Frankreich, und dem indischen Nagda.
Die Eisenoxid-Produktion in Porto Feliz etwa kommt heute mit bis zu 50 % weniger Wasser aus als noch vor wenigen Jahren. Auch die Eisenoxid-Produktionsanlage von Lanxess in China ist ein Beispiel für „Responsible Care": Sie ist seit ihrer Eröffnung im Jahr 2007 eine der ersten im Reich der Mitte mit einer modernen Abwasserbehandlungsanlage überhaupt. Durch einen intelligenten Umgang mit dem nötigen Kühlwasser spart der Spezialchemiekonzern dort obendrein bis 1,5 Mio. L Wasser pro Jahr.
In La Wantzenau begann Lanxess bereits 2006, die Abwasserbehandlungstechnik auf ein neues Niveau zu heben. Nach Investitionen von rund 5,5 Mio. € konnten die Ingenieure des Konzerns die Feststoff-Fracht des Abwassers dort um rund 40 % senken. Am Standort Nagda sammelt der Konzern sogar die Abwässer der Umgebung, um sie zu reinigen und als Prozesswasser zu nutzen.
Heitmann betont: „Unser Ziel ist es, Entwicklungen anzustoßen und zu begleiten, aber im Rahmen unserer wirtschaftlichen Möglichkeiten auch selbst immer wieder proaktiv nach Lösungen zu suchen - denn natürlich profitieren wir auch von einer ressourcensparenden Produktion."

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