Leuchttürme der Start-up-Szene, Teil 6: Carbon Minds
Umweltauswirkungen transparent gemacht: Datenbank zu den ökologischen Auswirkungen globaler chemischer Wertschöpfungsketten

Der CHEManager Innovation Pitch, die Start-up-Förderinitiative von CHEManager und CHEManager International, hat seit ihrem Launch 2019 mehr als 100 Start-ups aus über 15 Ländern die Möglichkeit geboten, ihre innovativen Ideen, Produkte und Technologien einer breiten Zielgruppe zu präsentieren. Diesen Meilenstein nehmen wir zum Anlass, um auf einige der Gründerstories der vergangenen fast sieben Jahre zu blicken und deren Entwicklung aufzuzeigen. In dieser Ausgabe: Carbon Minds. Das 2019 gegründete Unternehmen mit Sitz in Köln bietet eine einzigartige Ökobilanzdatenbank für Chemikalien und Kunststoffe an. Was sich seit der Vorstellung im Oktober 2021 getan hat, erläutern die Gründer und Geschäftsführer Arne Kätelhön und Raoul Meys.
CHEManager: Wie hat sich Carbon Minds seit der Vorstellung im Oktober 2021 entwickelt, welche Erfolge gab es zu feiern?
Raoul Meys: Seit der Vorstellung im CHEManager im Oktober 2021 hat sich bei Carbon Minds viel getan. Kurz nach der Veröffentlichung haben wir unsere Product-Carbon-Footprint- und Life-Cycle-Assessment-Datenbank für Chemikalien und Kunststoffe offiziell auf den Markt gebracht. Damit haben wir die Grundlage geschaffen, Emissionen für eine deutlich größere Zahl an Chemikalien sichtbar zu machen und unseren Kunden fundiertere Nachhaltigkeitsentscheidungen zu ermöglichen. Bis zu diesem Zeitpunkt hatten wir vor allem mit Pilotkunden gearbeitet. Der Launch markierte für uns den Übergang von der Testphase hin zur breiten Marktpräsenz – und zu messbarem Impact. Er war ein bedeutender Meilenstein: Unsere Bekanntheit wuchs deutlich, und wir konnten uns im Markt mit starken jährlichen Wachstumsraten etablieren. Ein besonders spannender Moment in dieser Entwicklung war, dass Christian Kohlpaintner, der damalige CEO von Brenntag, durch den Artikel im CHEManager auf uns aufmerksam wurde, woraus schließlich eine wertvolle Zusammenarbeit entstand.
Konnte die damals vorgestellte Roadmap umgesetzt werden oder wurde sie modifiziert?
Arne Kätelhön: Ja, grundsätzlich schon, aber wir hätten nie erwartet, wie schnell sich die Dinge entwickeln würden. In nur wenigen Jahren haben wir uns von einem kleinen Team zu einem Unternehmen entwickelt, das heute mit vielen der größten Akteure der Chemie- und Kunststoffindustrie vertrauensvoll zusammenarbeitet. Gemeinsam schaffen wir Transparenz über Emissionen entlang komplexer Lieferketten und ermöglichen so Unternehmen, gezielte und wirksame Maßnahmen zur Emissionsreduktion zu ergreifen. Es ist genau dieser positive Beitrag zu mehr Nachhaltigkeit, der uns und unser Team antreibt.
R. Meys: Diese Entwicklung hat uns überrascht – und begeistert. Besonders die Offenheit großer Unternehmen, innovative Ansätze anzunehmen und den Wert datenbasierter Lösungen zu erkennen, hat unsere Erwartungen weit übertroffen. Das hat es uns ermöglicht, unsere Roadmap in den wichtigsten Punkten erfolgreich umzusetzen und in einigen Bereichen sogar deutlich schneller zu wachsen als geplant.
Wie steht Carbon Minds heute da und was sind die nächsten Ziele?
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