Evonik: Nachfragerückgang führt zu schwachem zweitem Quartal
Evonik hat von April bis Juni in einem zunehmend schwieriger werdenden Umfeld ein bereinigtes EBITDA in Höhe von 509 Mio. EUR erzielt. Damit lag die Kennzahl 12% unter dem guten Vorjahreswert (Q2 2024: 578 Mio. EUR).

Der Umsatz von Evonik war konzernweit mit 3,50 Mrd. EUR um 11% niedriger als im Vorjahresquartal (Q2 2024: 3,93 Mrd. EUR). Mehr als die Hälfte des Rückgangs ist auf den Verkauf des Geschäfts mit Superabsorbern, die im zweiten Quartal 2024 noch zu Evonik gehörten, sowie auf ungünstige Wechselkursveränderungen zurückzuführen. Die Absatzmengen sanken um 4%. Die Preise blieben annähernd stabil. Unterdurchschnittlich entwickelten sich die Geschäfte mit Produkten aus der C4-Chemie. Auch länger als geplante Wartungsstillstände von Anlagen, etwa zur Produktion von Polyamid 12, wirkten sich belastend aus.
Die bereinigte EBITDA-Marge konnte mit 14,5% etwa auf dem Vorjahrsniveau gehalten werden (Q2 2024: 14,7%). Das Konzernergebnis betrug 120 Mio. EUR, nach -5 Mio. EUR im Vorjahresquartal, das von Rückstellungen für das Effizienz-programm „Evonik Tailor Made“ geprägt war. Der Free Cashflow lag bei -211 Mio. EUR (Q2 2024: 217 Mio. EUR), beeinflusst durch angestiegenes Nettoumlaufvermögen sowie deutlich höhere Auszahlungen für variable Vergütung für das Jahr 2024.
„Die wirtschaftliche Situation hat sich im Mai und im Juni klar eingetrübt“, sagt Finanzvorstand Maike Schuh. „In der zweiten Jahreshälfte stehen weniger Wartungsstillstände an und wir sollten vom Hochlauf neuer Kapazitäten bei einigen unserer Produkte profitieren.”
Für das Gesamtjahr rechnet Evonik damit, ein bereinigtes EBITDA am unteren Ende der Prognose von 2,0 bis 2,3 Mrd. EUR erreichen zu können, sofern sich die globale Konjunktur nicht weiter abschwächt. Die Cash Conversion Rate erwartet Evonik weiterhin bei etwa 40% für das Gesamtjahr. Zur Sicherung eines guten Free Cashflows werden die Sachinvestitionen um etwa 100 Mio. EUR reduziert auf voraussichtlich 750 Mio. EUR. Die Kapitalrendite (ROCE) wird nun etwa auf dem Niveau des Vorjahres erwartet (2024: 7,1%).
