24.11.2021 • NewsAsahi KaseiKautschukButadien

Shell beliefert Asahi Kasei mit Butadien aus Kunststoffabfall und Biomasse

Der japanische Technologiekonzern wird lösungspolymerisierten Styrol-Butadien-Kautschuk (S-SBR) mit auf Kunststoffabfällen und Biomasse basiertem Butadien herstellen. Die Planungen sehen vor, mit der Produktion und Vermarktung von S-SBR mit nachhaltigem Butadien aus dem Werk Singapur bis zum Ende des Geschäftsjahres 2021 im März 2022 zu beginnen.

Bessere Kraftstoffeffizienz durch einen niedrigeren Rollwiderstand bei gleicher Sicherheit – diese Kombination macht S-SBR zu einem Material der Wahl für umweltfreundliche Reifen. S-SBR ist ein synthetischer Kautschuk, der hauptsächlich für leistungsstarke, effiziente und kraftstoffsparende Reifen verwendet wird. Die Nachfrage steigt weltweit stetig aufgrund strengerer Umweltvorschriften und einem wachsenden Umweltbewusstsein seitens der Kunden.

Als ein führendes Unternehmen im Bereich S-SBR für umweltfreundlichere Reifen macht Asahi Kasei nun einen weiteren wichtigen Schritt in Richtung Nachhaltigkeit in der Lieferkette: Das Unternehmen schloss am 23. November 2021 eine Vereinbarung mit Shell Eastern Petroleum über die Lieferung von Butadien aus Kunststoffabfällen und Biomasse. Die Unterzeichnungszeremonie fand im Rahmen der Veranstaltung "Creating the Plastic Circular Economy in Singapore: Journey from Vision to Reality" auf der Insel Bukom in Singa-pur statt.

Shell wird in Bukom, Singapur, nachhaltiges Butadien nach dem Massenbilanzverfahren auf zwei Arten herstellen. Das Massenbilanzverfahren ist eine weltweit angewendete Methode, um bei einem Mix aus nachhaltigen und aus Erdöl gewonnenen Rohstoffen den Anteil nachhaltiger Rohstoffe für einzelne Produkte zu berechnen. Bei dem ersten Verfahren wird aus Kunststoffabfällen in einem chemischen Prozess recyceltes Rohmaterial/Pyrolyseöl gewonnen und dem Naphtha-Cracker zugeführt; somit können wiederum Chemikalien hergestellt werden. Die zweite Methode verwendet Biomasse als Rohstoff für den Naphtha-Cracker. Asahi Kasei setzt nun weltweit als erstes Unternehmen aus Kunststoffabfällen hergestelltes Butadien ein und verwendet als erste japanische Chemiefirma Butadien aus Biomasse für die S-SBR-Produktion, wie interne Recherchen des Konzerns ergaben.

CO2-Reduktion in der Lieferkette
Der Konzern arbeitet ebenso daran, den Produktionsprozess auf nachhaltige Rohstoffe umzustellen, um die CO2-Emissionen in der gesamten Lieferkette zu reduzieren. Während des gesamten Lebenszyklus von Reifen – angefangen bei den Rohstoffen über die Produktion, die Nutzung im Fahrbetrieb, die Entsorgung sowie schließlich das Recycling – ist der Anteil der CO2-Emissionen bei Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor in der Nutzungsphase am höchsten. Bei Elektrofahrzeugen hingegen sind die Emissionen in der Nutzungsphase weitaus geringer, so dass die Emissionen in der Rohstoff-Lieferkette bei Materialien wie S-SBR relativ höher sind. Die Verwendung von nachhaltigem S-SBR ermöglicht daher eine deutliche Reduzierung der CO2-Emissionen über den gesamten Lebenszyklus von Reifen. Asahi Kasei erwartet daher, durch die Produktion von S-SBR unter Verwendung von nachhaltigem Butadien einen wesentlichen Beitrag zur Reduzierung der CO2-Emissionen in der gesamten Lieferkette zu leisten.

Das Werk in Singapur, in dem lösungspolymerisierter Styrol-Butadien-Kautschuk...
Das Werk in Singapur, in dem lösungspolymerisierter Styrol-Butadien-Kautschuk (S-SBR) mit auf Kunststoffabfällen und Biomasse basiertem Butadien gegestellt werden soll. Foto: Asahi Kasei

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