18.05.2015 • NewsOMVWintershallÖlpreisverfall

Niedriger Ölpreis lastet auf OMV

OMV hat im ersten Quartal wegen des stark gesunkenen Ölpreises einen Gewinneinbruch verbucht. Das um Lagereffekte bereinigte Betriebsergebnis halbierte sich im Vergleich zum Vorjahr auf 333 Mio. EUR, wie das in Wien ansässige Unternehmen am Montag mitteilte. An der Börse gab die OMV-Aktie um 5% nach und war der größte Verlierer im ATX.

Den Preisverfall bekam die OMV vor allem im Öl- und Gasfördergeschäft zu spüren, wo die Verkaufspreise deutlich zurückgingen. Rasche Besserung ist nicht in Sicht: Für den Rest des Jahres erwartet der Konzern einen durchschnittlichen Ölpreis zwischen 50 und 60 USD je Barrel. Aktuell wird die Nordseesorte Brent bei 67 USD gehandelt und das US-Öl WTI bei 60 USD. Der Ölpreis hat sich in den vergangenen zwölf Monaten in etwa halbiert - aufgrund einer Konjunkturflaute in vielen Teilen der Welt und des US-Förderbooms durch die umstrittene Fracking-Technik. Auch bei der Konkurrenz wie Exxon oder Royal Dutch Shell schmälerte der niedrigere Rohölpreis die Gewinne zuletzt um etwa die Hälfte.

OMV machen zusätzlich noch Unruhen in den Förderländern Libyen und Jemen zu schaffen: Dort werde die Ölförderung auch für den Rest des Jahres beeinträchtigt sein, erklärte das Unternehmen. Ohne einen Beitrag dieser beiden Länder schrumpfe die Gesamtförderung 2015 voraussichtlich auf rund 300.000 Barrel pro Tag nach 309.000 im Jahr 2014. Für die Förderung im Jemen habe die OMV "Force Majeure" (Höhere Gewalt) erklärt. Damit will sich das Unternehmen absichern, sollte das Land dem Konzern durch den Stillstand der Anlage Vertragsbruch vorwerfen.

Für Schadensbegrenzung sorgte das Geschäft mit der Weiterverarbeitung von Öl zu hochwertigen Treibstoffen. Hier profitiert OMV vom niedrigen Ölpreis, weil dadurch unter anderem auch die eigenen Energiekosten des Unternehmens sinken. Im weiteren Jahresverlauf würden die Raffineriemargen jedoch wieder sinken, bekräftigte die OMV. Grund sind Überkapazitäten bei den Raffinerien in Europa.

Um sich längerfristig für den gesunkenen Ölpreis zu rüsten, plant das Unternehmen ein Sparprogramm. Details stehen noch nicht fest. "Die wesentlichen Punkte dabei sind die Kosten und Investitionen zu senken", sagte der scheidende Chef Gerhard Roiss. Zuletzt hatte er angekündigt, das Unternehmen werde sich aus kleineren Märkten, in denen weniger als 20.000 Fass produziert würden, zurückziehen. Im laufenden Jahr will das Unternehmen 2,7 Mrd. EUR investieren. Das ist am oberen Ende der zuvor in Aussicht gestellten Bandbreite von 2,5 bis 2,8 Mrd. EUR. Roiss' Agenden übernimmt ab Juli Wintershall-Chef Rainer Seele.

 

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