Hessenchemie: Kostendisziplin ist das Gebot der Stunde

Aus Sicht des Arbeitgeberverbandes Hessenchemie blendet die Tarif-Forderung der Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie (IG BCE) Hessen-Thüringen die ausgeprägte Schwächephase in der Chemie-Konjunktur und die anstehenden Herausforderungen für die chemisch-pharmazeutische Industrie aus.

Am 1. Oktober 2019 finden in Wiesbaden die regionalen Tarifverhandlungen für die rund 100.000 Beschäftigten der Branche in Hessen statt.

Das Forderungspaket der Gewerkschaft für die kommende Chemie-Tarifrunde ist komplex und teuer. Neben einem neuen Zukunftskonto in Höhe von jährlich 1.000 EUR sowie einer realen Entgelterhöhung umfasst es eine arbeitgeberfinanzierte Pflegezusatzversicherung und zusätzliche Qualifizierung.

„Die Vorzeichen in der Chemie-Konjunktur haben sich ins Minus gekehrt. Wir erwarten in Hessen nach einem schwachen 1. Halbjahr für 2019 nun einen Rückgang der Produktion um vier Prozent und beim Umsatz um drei Prozent“, erklärt Dirk Meyer, Hauptgeschäftsführer des Arbeitgeberverbandes Hessenchemie. Die Ertragssituation der Branche habe sich massiv verschlechtert, eine rasche Trendwende bei der Nachfrage sei nicht in Sicht. „Das Forderungspaket der IG BCE ist daher so nicht finanzierbar“, betont Meyer. Auch dürfe das Arbeitszeitvolumen nicht reduziert werden. „Flexibler zu arbeiten bedeutet nicht, weniger zu arbeiten“, stellt der Hauptgeschäftsführer klar.

Der anhaltende Abwärtstrend in wichtigen Abnehmerbranchen im In- und Ausland setzt den Unternehmen zu. Ungelöste Handelskonflikte und verstärkte Brexit-Sorgen belasten die Märkte zusätzlich. Angesichts der schwierigen Wirtschaftslage haben viele Unternehmen ihren Ausblick für das Gesamtjahr bereits nach unten korrigiert.

„Nun ist Kostendisziplin das Gebot der Stunde“, betont Meyer. Denn zugleich müsse die Branche erhebliche finanzielle Mittel aufbringen, um den strukturellen Wandel erfolgreich zu meistern. Hierzu gehören umfangreiche Investitionen in Digitalisierung, Klimaschutz oder E-Mobilität, um die Standorte und Arbeitsplätze zukunftsfähig zu machen.

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