17.10.2013 • NewsEonEnergiepolitikWerner Wenning

EON fordert von neuer Regierung Kehrtwende in Energiepolitik

EON fordert von einer neuen Bundesregierung eine Kehrtwende in der Energiepolitik. "Jetzt brauchen wir endlich eine Generalrevision der Energiewende, kosmetische Korrekturen reichen nicht", sagte Aufsichtsratschef Werner Wenning am Mittwoch in Düsseldorf. Die Energiewende sei bislang auf "konfuse und bedenkenlose Art" umgesetzt worden, sie sei "längst auf dem Weg, zu einem Albtraum für den Standort Deutschland zu werden". Keines der energiepolitischen Ziele der Energiewende sei bislang erreicht worden: Die Versorgungssicherheit wanke, die Energiepreise stiegen und die Klimabelastung nehme zu, sagte Wenning, der auch Aufsichtsratschef des Bayer -Konzerns ist.

Bei der geforderten Generalrevision der Energiewende gehe es auch "um die künftigen unternehmerischen Handlungsmöglichkeiten eines Unternehmens wie EON im deutschen Markt", sagte Wenning. EON sehe sich beispiellosen staatlichen Eingriffen ausgesetzt - vom Abschalten der Atomkraftwerke bis zum massiven Ausbau erneuerbarer Energien. Der Konzern sei nun auf dem Weg vom klassischen Energieversorger zum globalen Anbieter von Energielösungen: "Ich bin zuversichtlich, dass dieser Transformationsprozess gelingen wird." Dabei könne es auch Rückschläge geben: "Es mag vielleicht nicht jeder Plan in Erfüllung gehen, aber EON wird es schaffen."

Der Energieverband BDEW, dem die großen Versorger angehören, hatte bereits ein Ende der bisherigen Ökostrom-Förderung sowie einen Preis für eine garantierte Stromversorgung gefordert. Zahlreiche Mitgliedsunternehmen wie RWE, EON oder auch Stadtwerke haben wegen des Verfalls der Strompreise an der Börse Probleme, ihre Kraftwerke wirtschaftlich zu betreiben. Der Preisverfall ist wesentlich auf den geförderten Ökostrom zurückzuführen, der auf den Markt kommt. Um die Energiewende geht es auch bei den Sondierungsgesprächen zwischen SPD und Union für eine große Koalition.

Eine neue Bundesregierung müsse insgesamt "ein neues Reformprogramm für den Standort Deutschland", eine "Agenda 2020", angehen, forderte Wenning. Ein solches Programm müsse sich auf Innovation, Bildung und Infrastruktur konzentrieren. Unternehmen wie EON und Bayer könnten sich am Standort Deutschland "nur soweit engagieren, wie dies die Rahmenbedingungen erlauben".

 

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