Der VCI zum will Klarheit in Sachen Brexit-Referendum

Der Verband der Chemischen Industrie (VCI) betrachtet mit zunehmender Sorge, dass auch zwei Jahre nach dem Brexit-Referendum im Vereinigten Königreich noch immer keine Einigung bei wichtigen Fragen in Sicht ist. Hauptgeschäftsführer Utz Tillmann warnt: „Zwar gibt es eine politische Zusage der Briten, die Brexit-Folgen für die Unternehmen durch eine Übergangsphase abzumildern. Diese hat aber einen entscheidenden Haken: Sie tritt nur in Kraft, wenn ein ratifiziertes Austrittsabkommens vorliegt. Bis zur entscheidenden Tagung des Europäischen Rats im Oktober ist noch viel zu tun, um die Verhandlungen über ein solches Abkommen abzuschließen.“ Ein unkontrollierter Brexit hätte für die chemisch-pharmazeutische Industrie aber unmittelbare und schwerwiegende Folgen, da die Branche häufig komplexe und grenzüberschreitende Wertschöpfungsketten habe, betont Tillmann und erläutert: „Zollzahlungen und zeitaufwendige Zollprozeduren an der Grenze mit Großbritannien könnten zahlreiche Lieferketten zum Erliegen bringen. Davon wären auch unsere Kundenbranchen massiv betroffen.“ Um chaotische Zustände im Fall des unkontrollierten Brexits abzuwenden, brauche es geeignete Back-up-Maßnahmen der Politik, so Tillmann.

Europäischer Rat Ende Juni sollte Signal der Einigungsbereitschaft senden
Tillmann appelliert angesichts der davonlaufenden Zeit für die Unternehmen vor dem Europäischen Rat in Brüssel nächste Woche an die Staats- und Regierungschefs: „Bitte schaffen Sie schnellstmöglich Planungssicherheit und Klarheit.“ Die EU solle mit Blick auf die Interessen der EU-27 verhandeln. Ihr Ziel sollte angesichts der geopolitischen Herausforderungen aber auch sein, dass Großbritannien ein starker Partner bleibt, mit dem die EU die Herausforderungen der Zukunft angehen könne. Tillmann sagt daher: „Der Europäische Rat bietet jetzt eine wichtige Bühne, um zumindest ein politisches Signal der beiderseitigen Einigungsbereitschaft zu senden.“

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