Wacker übertrifft geringe Erwartungen
30.07.2013 -
Wacker Chemie hat von April bis Juni 2013 ihr Geschäft gegenüber dem Vorquartal ausgebaut. Der Hauptgrund dafür ist die gestiegene Nachfrage in den Chemiebereichen. In vielen Geschäftsfeldern fielen die Absatzmengen höher aus als im 2. Quartal 2012 und im Vorquartal. Besonders bei Produkten für die Bauindustrie hat die Nachfrage saisonal bedingt stark angezogen. Sowohl der Umsatz als auch die Ertragszahlen des Münchner Chemiekonzerns waren höher als im 1. Quartal 2013. Die Werte des Vorjahresquartals hat das Unternehmen jedoch wie schon erwartet nicht erreicht.
Wacker erzielte von April bis Juni 2013 Umsatzerlöse von 1.150,3 Mio. € (Vj. 1.222,5 Mio. €). Das sind knapp 6% weniger als vor einem Jahr. Das niedrige Preisniveau bei Solarsilicium und Halbleiterwafern ist der wesentliche Grund dafür, dass der Umsatz des 2. Quartals 2012 nicht erreicht worden ist. Gegenüber dem Vorquartal (1.076,3 Mio. €) ist der Umsatz dagegen um rund 7% gewachsen.
Der Konzern erzielte im 2. Quartal 2013 ein Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) in Höhe von 188,2 Mio. € (Vj. 242,1 Mio. €). Das sind rund 22% weniger als vor einem Jahr, aber gut 14% mehr als im Vorquartal (164,5 Mio. €). Die EBITDA-Marge des 2. Quartals 2013 liegt bei 16,4% nach 19,8% im 2. Quartal 2012 und 15,3% im 1. Quartal 2013. Das Konzernergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) summiert sich von April bis Juni 2013 auf 52,5 Mio. € (Vj. 111,9 Mio. €). Die EBIT-Marge liegt entsprechend bei 4,6% (Vj. 9,2%). Das Periodenergebnis des Berichtsquartals beläuft sich auf 15,1 Mio. € (Vj. 61,1 Mio. €) und das Ergebnis je Aktie beträgt 0,27 € (Vj. 1,19 €).
Die Ergebnisentwicklung des Konzerns war im Zeitraum April bis Juni erneut maßgeblich geprägt vom niedrigen Preisniveau für Polysilicium. Die Preise für Solarsilicium lagen im Berichtsquartal etwa ein Drittel unter dem Vorjahreswert. Bei Halbleiterwafern waren die Preise um etwa 10% niedriger als im 2. Quartal 2012. Dagegen war das EBITDA der drei Chemiebereiche mit 116,6 Mio. € (Vj. 112,3 Mio. €) in der Summe um knapp 4% höher als vor einem Jahr. Gegenüber dem 1. Quartal 2013 (96,3 Mio. €) beträgt das Plus 21%. Der Zuwachs ist in erster Linie das Ergebnis höherer Absatzmengen, die zum Teil auch saisonal bedingt sind. Im EBITDA des Berichtsquartals sind 23,8 Mio. € (Vj. 19,4 Mio. €) an einbehaltenen Anzahlungen und Schadenersatzleistungen aus aufgelösten Verträgen mit Polysiliciumkunden enthalten.
Für das Gesamtjahr 2013 hat Wacker seine Umsatzprognose konkretisiert. Das Unternehmen rechnet mit einem Konzernumsatz von rund 4,5 Mrd. € (Vj. 4,63 Mrd. €). Das EBITDA des Geschäftsjahres 2013 wird unverändert unter dem Wert des Vorjahres (787 Mio. €) erwartet.
„Wacker hat die erste Hälfte des laufenden Geschäftsjahres angesichts des nach wie vor schwierigen Markt- und Wettbewerbsumfelds mit zufriedenstellenden Ergebnissen abgeschlossen", sagte Konzernchef Rudolf Staudigl am Dienstag in München. „Unsere Chemiebereiche haben sich von April bis Juni weiter gut entwickelt. Eine Herausforderung bleiben das niedrige Preisniveau und die handelspolitischen Risiken im Polysiliciumgeschäft. Im Solarstreit zwischen der Europäischen Union und China ist jetzt ein Kompromiss gefunden. Sollte diese Lösung so zustande kommen, dann könnte das der Startschuss sein für einen weiteren weltweiten Aufschwung der Photovoltaik."