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Novartis: NVGH Non-Profit-Forschungsinstitut für Impfstoffe Eröffnung

22.11.2010 -

Der Schweizer Novartis-Konzern eröffnete am 22. Februar ein Forschungsinstitut im italienischen Siena, das nicht gewinnorientiert ist und sich ausschließlich mit der Entwicklung von Impfstoffen gegen Krankheiten in Entwicklungsländern befassen wird. Das Novartis Vaccines Institute for Global Health (NVGH) ist das erste Institut seiner Art, das von einem führenden Impfstoffhersteller gegründet wird.

Ziel des NVGH ist es, den unerfüllten medizinischen Bedarf an Impfstoffen gegen Krankheiten in Entwicklungsländern zu decken, indem Impfstoffe erforscht werden, die spezifisch auf die Bedürfnisse von Entwicklungsländern zugeschnitten sind. Diese sollen dann auch zuerst in den entsprechenden Ländern eingeführt werden. Das NVGH ist eine öffentlich-private Partnerschaft, die auch mit externen Organisationen zusammenarbeiten wird.

Leiter des Instituts ist Dr. Allan Saul. Er besitzt rund 30 Jahre Erfahrung in der translationalen Forschung und Entwicklung. Bevor Saul zu Novartis kam, war er im Labor von Malaria and Vector Research am National Institute of Allergy and Infectious Diseases in den USA tätig.

Die Forschung am NVGH, die Bestandteil des übergeordneten Corporate-Research-Programms von Novartis sein wird, wird die bestehende Forschungskompetenz und Technologieplattformen von Novartis Vaccines nutzen. Alle am NVGH entdeckten Produkte werden zuerst in Entwicklungsländern eingeführt werden. Das Institut wird sich auf die Erforschung und Entwicklung von Impfstoffen gegen Krankheiten in Entwicklungsländern konzentrieren.

Es wird aber einem unabhängigen Drittunternehmen die Lizenz für die Entwicklung und den Vertrieb der Impfstoffe zu einem für die Zielbevölkerungen erschwinglichen und tragbaren Preis erteilen.

Gegenwärtig führt das NVGH die meisten Forschungsaktivitäten auf dem Gebiet der konjugierten Impfstoffe gegen Magen-Darm-Erkrankungen durch. In Afrika zählt die multidrugresistente nicht-typhöse Salmonelle zu den Hauptursachen der Krankheitshäufigkeit und hohen Sterblichkeit von Kindern unter fünf Jahren. Nur Pneumokokkenerkrankungen sind noch bedeutender. Durchfallerkrankungen sind mit über 4,5 Mrd. Fällen pro Jahr auf der ganzen Welt anzutreffen.

Weltweit besteht ein hoher Bedarf an der Entwicklung besserer Medikamente und Impfstoffe gegen Krankheiten, die sich vor allem auf Entwicklungsländer beschränken. Obwohl ein Sechstel der Weltbevölkerung unter vernachlässigten Krankheiten leidet, ist die Arzneimittel- und Impfstoff-Pipeline für diese Krankheiten praktisch ausgetrocknet. Derzeit befassen sich nur etwa 10% der weltweiten medizinischen Forschung mit den Zuständen, die für 90% des weltweiten Krankheitsaufkommens verantwortlich sind.