Fraunhofer-Frachtkostenbarometer der chemischen Industrie in Europa (1/19)


Die Winterauswertung 2018 des Frachtraten-Benchmarkings der Fraunhofer SCS zeigt für den europäischen Straßengüterverkehr deutliche Steigerungen der Frachtraten in allen Segmenten. Damit setzt sich der Trend der vorangegangenen Auswertung fort, wenn auch weniger extrem. Die Zunahme im Bereich Bulk Tank ist im Vergleich weiterhin moderat, während die Preise im Komplettladungsbereich (FTL) und dem Teilladungsbereich (LTL) erneut deutlich steigen.
Zwar ist die Steigerung der Frachtraten mit +0,9 % für Bulk Tank am geringsten, jedoch stellt diese auch die vierte Steigerung in diesem Segment in Folge dar (April 2017: +1,3 %; Oktober 2017: +1,0 %; April 2018: +1,4 %). Erneut ist diese Entwicklung v. a. von Relationen bestimmt, die in Frankreich starten. Die Raten für Relationen aus anderen Ländern heraus steigen deutlich verhaltener.
Für FTL und LTL setzen sich die Preisanstiege aus der vorangegangenen Sommerauswertung (April 2018: FTL +3,0 %; LTL (7,5 t) +4,8 %; LTL (2 t) +3,5 %; LTL (0,5 t) +4,5 %) fort. Obwohl sich die extremen Steigerungen von über 4 % nicht wiederholen, sind die Steigerungen weiter deutlich. Insbesondere der Anstieg für FTL fällt nur geringfügig schwächer aus als in der letzten Auswertung. Die massiven Steigerungen in den LTL Segmenten schwächen sich in den Normalbereich ab. Vornehmend Relationen, die in Deutschland starten, treiben die Steigerungen für FTL und LTL an. Lediglich im Bereich LTL (2 t) verteilen sich die Preisanstiege gleichmäßig stark über alle Länderrelationen.
Diese grundlegende Entwicklung hin zu höheren Raten wird gefördert durch eine erneute Erhöhung des Dieselpreises um +3,6 % (April 2018: +3,6 %). Einen weiteren Faktor für die Steigerungen bildet der Fahrermangel, welcher sich insbesondere auf Relationen von und nach Deutschland auswirkt.
In der CHEManager-Ausgabe im Oktober 2019 erwarten Sie die aktuellen Benchmarking-Ergebnisse der nächsten Halbjahresauswertung.
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Deutschland
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