Daten, Prozesse, KI und Cloud

Vernetzte Daten, Prozesse und KI sind die wesentlichen Bestandteile, die Unternehmen helfen, sich angesichts der aktuellen Herausforderungen zu transformieren und sich im internationalen Wettbewerb zu behaupten.

Autor: Stefan Gürtzgen, CHEManager

Die Verfügbarkeit von Daten und die Vernetzung von Daten, Prozessen und KI...
Die Verfügbarkeit von Daten und die Vernetzung von Daten, Prozessen und KI bilden eine wesentliche für intelligentere und schnellere Entscheidungen in Geschäftsabläufen.
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Vernetzte Daten, Prozesse und KI sind die wesentlichen Bestandteile, die Unternehmen helfen, sich angesichts der aktuellen Herausforderungen zu transformieren und sich im internationalen Wettbewerb zu behaupten. Welche Chancen sich für deutsche Unternehmen hieraus ergeben, was Unternehmen tun können, um die Möglichkeiten der Zukunft zu nutzen und welche politischen Rahmenbedingungen dafür geschaffen werden müssen – diese Fragen standen auch im Mittelpunkt des SAP Innovation Day Mitte März in Heidelberg, der unter dem Motto „Business Unleashed – Innovation für die Cloud Transformation“ stand.

Sven Mulder, Geschäftsführer SAP Deutschland, machte in seiner Keynote deutlich, dass die Verfügbarkeit von Daten sowie die Vernetzung von Daten, Prozessen und KI, unterstützt durch die SAP Business Data Cloud, eine wesentliche Grundlage für intelligentere und schnellere Entscheidungen in Geschäftsabläufen bilden. In diesem Zusammenhang verwies er auf die beiden Programme „RISE with SAP“ und „Accelerate for GROW with SAP. „RISE with SAP“ ist ein umfassender Transformationsprozess, der SAP-ERP-Kunden bei der Umstellung auf die SAP Business Suite unterstützt – um dem Wettbewerb immer einen Schritt voraus zu sein und kontinuierlich Innovationen zu entwickeln. Accelerate for GROW with SAP umfasst bewährte Services, Tools und Methoden, die Neukunden mit einem optimierten, skalierbaren Ansatz bei einer schnellen Implementierung der SAP Business Suite unterstützen.

In ihrer Keynote gab Monika Schnitzer, Vorsitzende der Wirtschaftsweisen, eine Vision von Deutschlands Wirtschaft in 30 Jahren. Zunehmender Protektionismus, Nationalismus, Klimawandel, sowie hohe Energie- und Arbeitskosten bedrohen zunehmend den Export als Eckpfeiler des deutschen Erfolgs der letzten Jahrzehnte. Digitale Transformation und KI können hier einen wesentlichen Beitrag zur Zukunftssicherung leisten. Hierbei sind Reorganisation, Change Management, Weiterbildung, Stärkung der Innovationskultur, bessere Nutzung von KI insbesondere im Mittelstand sowie ein besserer Transfer von Ergebnissen der Grundlagenforschung in industrienahe Anwendungen kritische Erfolgsfaktoren.

Digitale Transformation im Bereich Chemie und Pharma

Wie die Transformation zu einer Cloud-basierten Infrastruktur in einem mittelständischen pharmazeutischen Unternehmen gelingen kann, zeigte Stefan Lehmkühler, Leiter IT & Digitalisierung, Medice Arzneimittel Pütter. Das Pharmaunternehmen aus Iserlohn bietet als Europas erster Anbieter von integrierten Gesundheitslösungen ein vollständiges Spek­trum an pharmazeutischen Leistungen von Forschung bis Logistik an. Am Anfang stand die Frage wie die Ziele der Medice mit IT-Infrastruktur und IT-Prozessen bestmöglich unterstützt werden können. Ein entscheidender Erfolgsfaktor neben Technologie und Prozessen war die Ausrichtung des Unternehmens auf eine groß angelegte Transformation, wobei der Transformations- und Change-Management-Prozess zur besseren Identifikation von Mitarbeitern und Betriebsrat mit dem Programm symbolisch als „Flugreise“ gestaltet wurde. Am Ende fiel die Wahl auf eine Cloud-­Lösung auf Basis von SAP S/4HANA und der SAP Business Technology Platform.

Inwieweit die Transformation in eine Cloud-Umgebung in der Nachhaltigkeit Mehrwert schaffen kann, erläuterten Sven Gonschior, Value Stream Lead ESG Reporting, Bayer und Dennis Olyai, Value Stream Lead Product Carbon Footprint & ESG Data, Bayer. Die Nutzung großer Datenmengen für bessere Unternehmensentscheidungen sowie die vermehrte Nachfrage von Kunden nach dem CO2-Fußabdruck von Produkten waren wesentliche Treiber der S/4HANA Cloud Transformation bei Bayer. Als Basis für die Umsetzung der Berichterstattungspflichten wie z. B. CSRD (Corporate Sustainability Reporting Directive) sowie für die Sichtbarmachung von CO2-Emissionen entlang der gesamten Wertschöpfungskette in Richtung Kunden wurde eine „Data Lake“-Struktur mit verschiedenen Ebenen erstellt, die, unterstützt durch KI, auch dazu dient, Nachhaltigkeit langfristig in unternehmerische Entscheidungsprozesse zu integrieren.

Ein weiteres Beispiel für eine erfolgreiche Business Transformation mit Hilfe des „RISE with SAP“-­Programms lieferte Nikolas Triller, Global Director SAP des Pharma- und Biotech-Verpackungszulieferers Gerresheimer, wobei der Bereich Finanzen als Haupttreiber für die Implementierung einer SAP Private Cloud diente. Die SAP Business Suite mit der SAP Business Platform bilden die zentralen Komponenten der IT- und Business-Architektur. Der Roll-out der S/4HANA Suite mit HR und Produktion neben FI als Kernfunktionalitäten für die meisten globalen Business Units soll bis 2028 erfolgt sein.

Auch die Firma Covestro als weltweit führender Hersteller von hochwertigen Polymermaterialien nutzt das „RISE with SAP“-Programm zur Optimierung der Unternehmensprozesse und zur Beschleunigung der Transformation in Richtung Kreislaufwirtschaft. Jochen Plessel, Head of IT&D EPS Supply Chain Applications, Covestro, führte aus, dass Covestro und Deloitte gemeinsam ein Monetarisierungs-Framework für die Kreislaufwirtschaft entwickeln. Ein strukturiertes Grundgerüst ist bereits etabliert, das Framework ist durch Pilotprojekte validiert und branchenübergreifend skalierbar.

Falco Holborn, Senior Manager IT M&A Projects von Lanxess, erläuterte wie eine komplexe IT-/ERP-Landschaft erfolgreich in eine Cloud-Umgebung transformiert werden kann. Am Anfang stand die Pilot-Implementierung einer Zero-GAP-Strategie auf Basis einer SAP-Standard-Lösung als Grundlage für die zukünftige Inte­gration neuer Geschäftsfelder in der Region APAC. Als Ziel wurde eine 2-Tier-ERP-Strategie formuliert, wobei sich beim Proof of Concept der „Mindset“ der Mitarbeiter, die Einbindung aller Stakeholder, die erforderliche Funktionalität und letztendlich technische und prozessuale Integration als besondere Herausforderungen zeigten.

Anne Gfrerer, Moderatorin des SAP Innovation Day Mitte März in Heidelberg, mit...
Anne Gfrerer, Moderatorin des SAP Innovation Day Mitte März in Heidelberg, mit den Keynote Speakern Sven Mulder und Monika Schnitzer. | © CHEManager

Fazit

Am Ende der Veranstaltung wurde Folgendes deutlich:

  • Digitale Transformation und künstliche Intelligenz sind unabdingbare Voraussetzungen für die Zukunftssicherung des Industriestandorts Deutschland.
  • Die Gestaltung der Zukunft ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, die nur gemeinsam unter Einbindung aller Beteiligten (Politik, Wirtschaft, Wissenschaft, Gesellschaft) bewältigt werden kann.
  • Sprunginnovationen müssen über die Grundlagenforschung hinaus stärker gefördert werden. Bürokratische Hemmnisse müssen beseitigt werden und die Vernetzung mit der Industrie sowie die Bereitstellung finanzieller Ressourcen müssen verbessert werden.
  • Die Schaffung einer Innovationskultur mit der Bereitschaft zu Reorganisation, Change Management und lebenslangem Lernen („Live-long Learning“) ist kritisch für den Erfolg.
  • Vernetzte Daten, Prozesse und KI bilden eine wichtige Grundlage für Transformation und Innovation. Mit „RISE with SAP“, „Accelerate for GROW with SAP“, der SAP-Business-Technology-Platform und der SAP Business Data Cloud bietet SAP hierzu die nötigen Werkzeuge. Die aufgeführten Kundenbeispiele zeigen, dass diese bereits umfangreich und mit Erfolg genutzt werden.

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