Wolfgang A. Herrmann erhält Karl Wamsler Innovation Award

Für seine außerordentliche Lebensleistung sowohl als Wissenschaftler als auch als Vordenker, Vorbild und Katalysator der Hochschulbildung in seiner Tätigkeit als Präsident erhielt Professor Wolfgang A. Herrmann den Dr. Karl Wamsler Innovation Award. Herrmann zählt seit vielen Jahren zu den international meistzitierten deutschen Chemikern. Seine Fachgebiete sind die Metallorganische Chemie und die Katalyse. Als Präsident hat Herrmann die Technische Universität München (TUM) in 24 Jahren tiefgreifend reformiert und auf internationales Spitzenniveau geführt. Dabei wirkte Herrmann auch weit über seine eigene Universität hinaus. Am 1. Oktober übergab der dienstälteste Präsident einer deutschen Hochschule das Amt an Professor Thomas Hofmann (50), Inhaber des Lehrstuhls für Lebensmittelchemie und Molekulare Sensorik.
Seit 2017 vergeben die TUM und Clariant den Dr. Karl Wamsler Innovation Award, der an einen der bedeutendsten Gestalter der Chemie in der deutschen Nachkriegsgeschichte erinnert, zur Förderung von hervorragenden Leistungen auf dem Gebiet der Katalyse, einschließlich der Biokatalyse sowie der weißen Biotechnologie. Der Preis erinnert an den 2016 verstorbenen Dr. Karl Wamsler, einen bedeutenden Gestalter der deutschen Nachkriegschemie, großzügigen Förderer von Wissenschaft und Kunst und TUM-Ehrensenator. Die Auszeichnung wird seit 2017 vergeben und ist mit 50.000 EUR dotiert.
Folgende Forscher erhielten den Dr. Karl Wamsler Innovation Award bisher:
2018: Stephen L. Buchwald, Camille-Dreyfus-Professor für Chemie, Massachusetts Institute of Technology
Stephen L. Buchwald erhielt 2018 den Dr. Karl Wamsler Innovation Award „in Würdigung seiner herausragenden Beiträge zur Entwicklung von katalytischen Syntheseverfahren, insbesondere bei CC- und CN-Kupplungsreaktionen, die für die organische Synthese und für die pharmazeutische Industrie von großer Relevanz sind.
2017Matthias Beller, Direktor des Leibniz-Instituts für Katalyse an der Universität Rostock
Matthias Beller erhielt 2017 den Dr. Karl Wamsler Innovation Award „in Würdigung seiner international herausragenden Innovationen auf dem Gebiet der interdisziplinären Homogen- und Heterogenkatalyse, mit denen er neuartige umweltfreundliche Anwendungen in der chemischen Industrie ermöglicht hat“.
Dr. Karl Wamsler
Der Namensgeber des Preises, der 2016 verstorbene Chemiker Karl Wamsler, war lange Mitglied des Vorstands von Süd-Chemie, von 1984 bis 1992 auch dessen Vorsitzender. Danach wechselte er in den Aufsichtsrat, dessen Vorsitz er bis 2004 innehatte. Als Familienaktionär war Karl Wamsler der Süd-Chemie engstens verbunden. Nach dem Erwerb des Unternehmens durch Clariant hielt er diese Verbindung aufrecht und nahm bis zu seinem Tod an der weiteren Entwicklung regen Anteil. Als Mäzen förderte er großzügig Wissenschaft und Kunst. 2015 verlieh ihm die TUM die Würde eines Senators ehrenhalber und würdigte damit sein beispielgebendes Engagement für die TUM Universitätsstiftung.
Clariant und die TUM blicken auf eine langjährige Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Katalyse zurück. Das im Jahr 2016 eröffnete Katalyseforschungszentrum der TUM ist Standort von MuniCat (Abkürzung für „Munich Catalysis"), der strategischen Forschungspartnerschaft der Universität mit dem Schweizer Spezialchemieunternehmen. Hier arbeiten Forscher von Clariant gemeinsam mit Kollegen der TUM in der Grundlagen- und Anwendungsforschung auf dem Gebiet der chemischen Katalyse.