18.12.2025 • News

Vynova Wilhelmshaven stellt Insolvenzantrag

Der PVC-Hersteller Vynova hat für sein Werk in Wilhelmshaven Insolvenz beantragt.

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Der Standort in Wilhelmshaven liegt am westlichen Rand des Jadebusens mit direktem Zugang zum einzigen Tiefwasserhafen Deutschlands.
© Vynova/ICIG

Das Amtsgericht Wilhelmshaven hat kürzlich die vorläufige Insolvenzverwaltung angeordnet und Christian Kaufmann von der Pluta Rechtsanwaltskanzlei zum Insolvenzverwalter bestellt. Die Geschäftsführung von Vynova hatte die Belegschaft zuvor über den Insolvenzantrag informiert. Das Tochterunternehmen der International Chemical Investors Gruppe (ICIG) ist ein führender europäischer Anbieter sowohl im Bereich S-PVC als auch im Bereich Kaliumhydroxid (KOH) mit Standorten in Deutschland, Belgien, Frankreich, England und den Niederlanden. 

In Wilhelmshaven, am westlichen Rand der Nordseebucht Jadebusen mit direktem Zugang zum einzigen Tiefwasserhafen Deutschlands, betreibt Vynova eines der größten europäischen Werke für die Produktion von Suspensions-PVC (S-PVC). Mit mehr als 360 Mitarbeitern zählt Vynova Wilhelmshaven zu den bedeutendsten Arbeitgebern in der Region. Die Gehälter der Beschäftigten seien durch das Insolvenzgeld bis Ende Februar 2026 gesichert. 

Die Geschichte des Standorts Wilhelmshaven reicht bis Ende der 1970er Jahre zurück, als Imperial Chemical Industries (ICI) eine Chloranlage von Alusuisse übernimmt und mit dem Bau einer VCM- und einer PVC-Anlage beginnt. 1986 gründet ICI mit EniChem das Joint-Venture European Vinyls Corporation (EVC); die VCM- und PVC-Anlagen produzierten seither im Auftrag der Tochterfirma EVC Deutschland. 2001 erwirbt Ineos die Chloranlage von ICI sowie die VCM- und PVC-Anlagen von EVC. 2013 stellt Ineos die Chlorproduktion am Standort ein. 2015 schließlich wird der Standort zusammen mit weiteren Standorten von Ineos und Solvay von der International Chemical Investors Group (ICIG) übernommen und Vynova wird gegründet.

Die Chlorvinyl-Plattform von Vynova umfasst Chlor-, EDC/VCM- und KOH-Anlagen in Tessenderlo (B) und Thann (F), PVC-Anlagen in Mazingarbe (F) und Beek (NL), die EDC-Anlage in Runcorn (einschließlich einer 50%igen Beteiligung an der Chloranlage in Runcorn, GB) sowie die Anlagen für S-PVC und Vinylchlorid-Monomer (VCM), ein wesentlicher Baustein zur Herstellung von PVC, in Wilhelmshaven.

Zudem hat das Unternehmen Ende 2023 bekanntgegeben, dass es plant, einen hohen zweistelligen Millionenbetrag in den Bau eines Anlagenkomplexes zur Produktion von Natrium- und Kaliumalkoholaten am Standort Lülsdorf zwischen Bonn und Köln zu investieren, den ICIG Mitte 2023 von Evonik übernommen hatte.



Anbieter

International Chemical Investors Group (ICIG)

An der Hauptwache 5
60313 Frankfurt am Main
Deutschland

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