Verletzte bei Streiks in Lanxess-Mine in Südafrika

Zehn streikende Bergleute einer zum Chemiekonzern Lanxess gehörenden Chromerz-Mine in Südafrika sind am Dienstag bei Zusammenstößen mit Wachleuten verletzt worden. Die Wachmannschaften des Bergwerks in Rustenburg hätten Gummigeschosse auf die Kumpel abgefeuert, nachdem sie mit Steinen beworfen worden seien, sagte eine Unternehmenssprecherin. Nach Angaben der Polizei wurden die verletzten Bergleute in ein Krankenhaus gebracht. Auch einige Wachleute seien verletzt worden, sagte die Sprecherin.

Das Bergwerk in Rustenburg, rund 120 km nordwestlich von Johannesburg, wird seit Donnerstag bestreikt. Rund 470 Kumpel beteiligen sich an dem Ausstand mit dem die Bergleute Bonuszahlungen durchsetzen wollen. Ungeachtet einer einstweiligen Verfügung gegen den Streik blieben die meisten Bergleute der Arbeit fern. Daher ruhe die Produktion, teilte das Unternehmen mit. Lanxess strebe in Gesprächen mit den Beschäftigten und der Bergbaugewerkschaft NUM eine friedliche Lösung an, damit die Minen wieder arbeiten könnten. Aus Chromerz werden Chemikalien gewonnen, die unter anderem für die Herstellung von Gerbstoffen in der Lederchemie eingesetzt werden. Die Lederchemie-Anlagen des Konzerns arbeiten Lanxess zufolge weiter normal.

Rustenburg liegt im Zentrum des sogenannten Platin-Gürtels des Landes. Dort befinden sich rund 80% der weltweiten Platin-Reserven. Im vergangenen Jahr hatte es bei blutigen Arbeiter-Unruhen in der Region mehr als 50 Tote gegeben. Nachdem der weltgrößte Platinproduzent Anglo American Platinum angekündigt hatte, rund 6.000 Arbeitsplätze im Bergbau rund um Rustenberg zu streichen, wächst die Sorge vor erneuten Unruhen in der für das Land ökonomisch wichtigen Bergbaubranche. In der vergangenen Woche hatte es beim Platin-Produzenten Lonmin im Bergwerk Marikana einen wilden Streik gegeben, nachdem in einer Bar ein Gewerkschaftsmitglied erschossen worden war.

Die Spannungen haben den Druck auf Südafrikas Regierungspartei ANC erhöht. Sie steht wegen ihres Umgangs mit der Krise im vergangenen Jahr und der nach wie vor großen Ungleichheit im Land 19 Jahre nach Ende der Apartheid in der Kritik. Finanzminister Pravin Gordhan rief im Parlament in Kapstadt zur Besonnenheit auf. "Falls wir unsere Probleme in den Arbeitsbeziehungen nicht lösen, werden wir die Verlierer sein", mahnte er. Arbeitsplätze gingen verloren und Geschäfte würden zusammenbrechen.

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