VCI zur Kritik des Europäischen Umweltbüros an REACh

Das Europäische Umweltbüro (EEB) hat heute grundlegende Kritik an der Chemikalienpolitik der EU und an der Arbeit der zuständigen Behörden geübt. Diese Kritik kann der Verband der Chemischen Industrie (VCI) nicht nachvollziehen. VCI-Hauptgeschäftsführer Utz Tillmann sagt: „Fakt ist: Die EU hat die weltweit anspruchsvollste Regulierung für Chemikalien, die praktisch alle Bereiche der Wertschöpfungsketten von der Herstellung bis zur Entsorgung und Wiederverwertung abdeckt, um die Sicherheit der Stoffe zu gewährleisten.“

In den vergangenen 15 Jahren hat sich die Gesetzgebung für chemische Stoffe und Produkte in der EU enorm entwickelt, betont der VCI. Neben der europäischen Chemikalienverordnung REACh gibt es eigene Verordnungen zu Medikamenten, Kosmetika, Lebensmitteln, Spielzeugen, Pflanzenschutzmitteln und Bioziden.

Tillmann weiter: „Die Kritik an der Qualität der Dossiers, mit denen Chemieunternehmen ihre Produkte bei der Europäischen Chemikalienagentur ECHA im Rahmen von REACh registrieren müssen, nimmt die Branche sehr ernst. Die Unternehmen suchen derzeit nach Wegen, die Qualität der Dossiers gemäß den REACh-Vorgaben in einem geordneten und mit den Behörden abgestimmten Verfahren zu verbessern.“ 

Der VCI arbeitet eng mit dem europäischen Chemieverband Cefic zusammen, der bereits im vergangenen Jahr eine Vereinbarung mit der ECHA zur besseren REACh-Umsetzung getroffen hat. Morgen werden auf Einladung des VCI in Berlin Gespräche stattfinden, bei denen sich die ECHA mit Mitgliedsunternehmen des Chemieverbandes über Verbesserungsbedarf bei den Registrierungsdossiers austauscht.

Die Verordnung REACh ist der zentrale Baustein der europäischen Chemikalienpolitik. Mit dem Inkrafttreten ist die europäische Chemikalienregulierung 2007 neu geordnet und für alle EU-Mitgliedstaaten harmonisiert worden. REACh steht dabei für die „Registrierung, Evaluierung und Autorisierung von Chemikalien“. Über einen Zeitraum von 10 Jahren mussten Unternehmen bis Mai 2018 alle Chemikalien bei der ECHA anmelden, die sie ab einer Tonne pro Jahr in der EU herstellen oder hierhin importieren. Aktuell liegen der Behörde insgesamt fast 94.000 Registrierungen für rund 22.000 Stoffe vor.

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